Nach dem klaren Sieg im ersten Halbfinale wollen die RCW Lions vor eigenem Publikum den Sack definitiv zu machen und zum dritten Mal in Serie in den Final der Swiss WINFORCE League einziehen. Trotz des Vorsprunges wird im Lager der Lions auch dieser Kampf nicht auf die leichte Schulter genommen.

Es war eine gute Leistung, welche die zehn Ringer der Lions letzten Samstag in Einsiedeln zeigte. Trotzdem ist noch nicht alles wunschgemäss verlaufen. «Wir sind zwar sehr zufrieden mit unserer Leistung, haben aber an diversen Orten noch Punkte liegen lassen», resümierte auch Cheftrainer Thomas Bucheli. Dies ist zwar Kritik auf relativ hohem Niveau, es zeigt jedoch die hohen Ansprüche der Willisauer in dieser Saison. Auf der Gegenseite gab sich der Cheftrainer Urs Bürgler erwartend pessimistisch. Der Mist sei geführt, meinte er im Interview mit «Telenapf». Der Trainerstab sowie die Athleten der Lions sehen sich aber definitiv noch nicht im Final. Dafür braucht es am kommenden Samstag noch einmal volle Konzentration und zehn gute Kämpfe. Man weiss, wie schnell es im Ringsport gehen kann.

Mit den grossartigen Fans zum Saisonziel

Neben der starken Lions auf der Matte sorgten vor allem auch die Fans für absolute Highlights. Sie waren verantwortlich, dass sich der Auswärtskampf wie ein Heimkampf anfühlte. Mit Transparenten und Sprechchören verliehen sie der Mannschaft zusätzlich Flügel. Dies wollen die Grafenstädter ihrem Anhang im zweiten Halbfinal zurückzahlen. Dass die Willisauer nichts dem Zufall überlassen, haben sie schon mehrmals in dieser Saison gezeigt. Mit dem sehr breiten Kader sind die Lions sehr unberechenbar geworden. So wird am nächsten Samstag wieder eine starke Mannschaft auf der Matte stehen, jedoch wird diese schon etwas anders aussehen als noch diejenige vom ersten Halbfinal. Hatte man aufgrund der grossen Breite gar auf Spitzenringer Sämi Scherrer verzichten können, wird dieser am kommenden Samstag höchstwahrscheinlich zum Einsatz kommen. Der 22-jährige war auch am Mattenrand eine sehr wichtige Persönlichkeit und brennt darauf, sein Team in den Final zu bringen. «Ich freue mich wahnsinnig auf den Einsatz und möchte natürlich dem Team mit aller Kraft helfen. Mit dieser wunderbaren Kulisse vor eigenem Publikum sowieso», sagte ein strahlender Samuel Scherrer. Für ihn dürfte es ein spezieller Kampf geben, hatte er sich doch letztes Jahr gegen Sven Neyer das Kreuzband gerissen. Neben den wichtigen Aushängeschilder Portmann und Reichmuth wird wohl auch der noch ungeschlagene Rasul Israpilov zum Einsatz kommen. Der 18-jährige arbeitet momentan zusammen mit Coach Philipp Rohrer und Trainingspartner Michael Portmann akribisch und ist in Top-Verfassung. Fraglich ist nach wie vor der Einsatz von Andy Reichmuth. Der 29-jährige verletzte sich letzte Woche bei Warm-Up. Mit Gergely Gyurits haben die Lions allerdings einen Ersatz mit internationalem Format.
Bei Einsiedeln rechnen die Verantwortlichen der Lions nach wie vor mit einem Einsatz von Saifullah Avtorkhanov. Der Russe könnte auf Tobias Portmann treffen. Mit Isa Usupov steht den Einsiedlern ausserdem ein weiterer Ringer wieder zur Verfügung. Die Klosterdörfler werden also sicherlich mit einem sehr starken Team in Willisau erwartet. Die Lions wollen aber jedoch nicht nur den Vorsprung verwalten, sondern auch gewinnen. «Zu Hause wollen wir immer gewinnen, 13 Punkte Vorsprung hin oder her. Wir wollen den Fans etwas bieten», äusserte sich Stifi Reichmuth.
An der Einstellung müssen die Lions sicherlich nichts ändern. Die Stimmung im Team ist nach wie vor fantastisch, alle ziehen am selben Strick. Zusammen mit den Fans will das Team den nächsten Schritt Richtung «Mission 14» machen und in den Final einziehen.

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