Halbfinalkrimi mit Happy End

Die RCW Lions haben es geschafft. Nach der Niederlage im Hinkampf konnte Willisau den entscheidenden Rückkampf vor über 1000 begeisterten Zuschauer mit 21:14 für sich entscheiden. Somit kommt es in der Swiss WINFORCE League zur Neuauflage des letztjährigen Finals.

Am Schluss rannten die Athleten der RCW Lions erleichtert auf die Matte, um mit dem Matchwinner Tobias Portmann den Finaleinzug zu feiern. Die gut 1000 Zuschauer hielt es schon lange nicht mehr auf den Sitzen. Man hat die Erleichterung deutlich gesehen. Einsiedeln hat den Lions in diesem Halbfinal aber auch wirklich alles abverlangt. Trotz einer ganz starken Aufstellung zitterte der Rekordmeister bis zum Schluss. Es war ein harter aber fairer Fight und beste Werbung für den Ringsport.

Überraschende Comebacks bei den Lions

Waren letzte Woche die RCW Lions ein wenig überrascht über die Aufstellung der Einsiedler, war es diese Woche wahrscheinlich umgekehrt. Die Verantwortlichen der Lions haben alles in die Waagschale geworfen, um die Finalqualifikation zu erreichen. So kam es gleich zu drei Comebacks auf Seiten von Willisau.
Im ersten Kampf bis 57 kg Greco kam Dimitar Sandov zu seinem ersten Halbfinaleinsatz. Der gebürtige Bulgare liess dem Freistilspezialisten Lars Neyer keine Chance und punktete ihn noch in der ersten Hälfte aus. Der Willisauer Traumstart war also perfekt. Gleich im nächsten Kampf war ein weiterer Rückkehrer für die Lions im Einsatz. Trotz grossen Problemen mit der Schulter lief Marco Riesen für sein Team auf. Er lieferte sich gegen den Ukrainer Andry Vishar ein taktisch ausgeglichenes Duell. Riesen bekam jedoch zwei Passivitätszeiten, wodurch der Wahl-Einsiedler mit 2:0 gewann. Mansur Mavlaev traf erneut auf Michel Schönbächler. Diese Woche bis 61 kg im freien Stil. Mit schönen Wertungen ging der 16-jährige Willisauer in Führung. Bei einer Unaufmerksamkeit konnte Schönbächler mit einer Kopfklammer die Führung an sich reissen. Es war ein ganz enger Kampf, der mit 5:4 zugunsten des Schwyzer Routiniers ausging.
Dann war es Zeit für das grosse Comeback von Samuel Scherrer. Nach einer Knieverletzung ist er zurück im Team. Und wie: Nach einer Passivität gegen Scherrer trat er in gewohnt unwiderstehlicher Manier auf, sammelte Punkt um Punkt. Ob von Stand oder am Boden, Scherrer spielte sein grosses Repertoire aus. Am Ende konnte er mit dem Schlusspfiff gar noch die technische Überlegenheit ins trockene bringen. Die Willisauer Fans waren aus dem Häuschen. Gleich nachlegen konnte Michael Portmann vor der Pause. Gegen den unbequemen Jan Neyer war Portmann deutlich der aktivere Ringer, zeigte schöne Techniken, musste aber kurz vor Schluss noch eine Viererwertung abgeben. Trotzdem, der 2:1-Sieg des erst 17-jährigen war nie in Gefahr und ausserdem äusserst wichtig. So ging Willisau mit einem 11:6-Vorsprung in die Pause, der Fahrplan stimmte.

Zittern bis zum Schluss

Nach der Pause kam Stifi Reichmuth in seiner internationalen Gewichtsklasse bis 86 kg zum Einsatz. Er ging gegen den unbequemen Andreas Burkard taktisch klug vor und zeigte starke Beinangriffe. Ganz zur technischen Überlegenheit reichte es zwar nicht, doch die 3:0-Mannschaftspunkte waren im Trockenen.
Sehr kurzen Prozess machte der aus Russland stammende Saifulla Avtorkhanov mit Mirco Studer. Gerade mal 13 Sekunden dauerte es, bis der Russe den Willisauer schultern konnte. Die Niederlage war zwar budgetiert, jedoch gab es den Klosterdörflern noch einmal richtig Schub. So musste im nächsten Kampf Jonas Bossert gleich zu Beginn dem Einsiedler Lukas Schönbächler eine Wertung zugestehen. Danach trat Bossert ebenfalls in unwiderstehlicher Manier auf und konnte den Schwyzer innert kürze Auspunkten. Zwei Kämpfe vor Schluss stand es somit 18:11 für Willisau.
Einen äusserst attraktiven Kampf lieferten sich die beiden Leihringer Andreas Vetsch und Yves Müllhaupt. Es ging drunter und drüber, Müllhaupt führte zur Pause, ihm ging aber in der zweiten Hälfte deutlich die Puste aus. Andy Vetsch konnte getragen von den Fans den Rückstand wettmachen. Aufgrund der höheren Wertung gewann der Wahl-Einsiedler den Kampf am Schluss mit 2:1 Mannschaftspunkten. So blieb noch ein Duell übrig, beim Stand von 19:13. Tobias Portmann ist nach seinem bakteriellen Infekt zurück auf der Matte und durfte gegen ex-Bundesligaringer Adrian Mazan maximal mit 1:2 verlieren. Der 19-jährige Portmann hielt dem grossen Druck stand, zeigte einen cleveren Kampf und gewann schliesslich sogar mit 2:1. Der Jubel kannte am Schluss keine Grenzen mehr. In dieser schwierigen Saison ist allen der RCW-Lions-Familie ein grosser Stein vom Herz gefallen. Es war ein harter aber fairer Fight und beste Werbung für den Ringsport.

Offene Rechnung mit Kriessern

Nach diesem turbulenten und epischen Halbfinalduell, wo man in beiden Lagern die Anspannung deutlich angemerkt hat, kommt es im Finale erneut zum Duell mit der RS Kriessern. Die Ostschweizer haben sich souverän gegen Freiamt durchgesetzt. Natürlich sind die legendären drei Finalduelle aus dem letzten Jahr noch bestens in Erinnerung. Man ist in Willisau deswegen auf Revanche aus. Nahc dem Erreichen des Minimalziels sind die Lions natürlich jetzt hungrig auf noch mehr. Der erste Final findet diesen Samstag auswärts in der Ostschweiz statt.

Carfahrt nach Kriessern/Widnau

Für alle Fans der RCW Lions fahren am nächsten Samstag Fancars nach Widnau.
Treffpunkt:

15:00 Jumbo, Willisau
15:15 Kronenplatz, Grosswangen

Anmelden bis Donnerstag bei Edith Spiess, 041/979 16 75 oder spiess.edith@bluewin.ch

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