Erneut ein Top-Resultat eines Willisauers an einem internationalen Grossanlass. Samuel Scherrer belegt nach dem Erreichen des Halbfinales den fünften Schlussrang in der Klasse bis 92kg.

Nach dem Abwiegen wurde ihm im Achtelfinale der Bulgare Dimitrov zugelost. Eine anspruchsvolle aber dennoch lösbare Aufgabe. Diese löste Scherrer souverän, sammelte Punkt um Punkt und kurz vor Schluss konnte er sogar auf 10:0 erhöhen, was zur technischen Überlegenheit führte.
Im Viertelfinale traf er dann auf den Deutschen Ilja Matuhin. Scherrer kannte ihn bereits von mehreren Trainingskämpfen, da die Schweizer Kaderringer oft auch in Deutschland trainieren.
Es war ein klassischer Abnützungskampf. Matuhin ging durch eine Aktivitätszeit mit 1:0 in die Pause. Scherrer konnte durch eine Passivität ausgleichen, gab aber wenige Sekunden danach eine weitere Wertung ab. Dank einem sensationellen Schlussspurt und dank seiner konditionellen Stärke holte «Sämi» die gewinnbringenden Punkte kurz vor Schluss noch. Der Kampf endete mit 4:2 zugunsten des Willisauers, was die Halbfinalqualifikation bedeutete.
Dort traf er auf den Georgier Irakli Mtsituri. Es ist jener Georgier, den Stefan Reichmuth im vergangenen Herbst an der Weltmeisterschaft denkbar knapp verlor. Auch gegen Scherrer war es ein Kampf auf Augenhöhe. Der Georgier ging mit 1:0-Führung in die Pause. Eine etwas unglückliche Aktion führte dann gar zum 0:3. Durch die Vorkämpfe war Scherrer nicht ganz mehr so frisch und konnte am Schluss leider nicht mehr so powern wie im Viertelfinale. Der Kampf endete mit 0:4, Scherrer qualifizierte sich aber direkt für das kleine Finale um den dritten Platz.
Am folgenden Tag fand dann der Kampf um Bronze gegen den einheimischen Türken Semih Yaziqi statt.

Knapp an Bronze vorbei geschrammt
Der Kampf startete gleich wie die beiden Vorherigen. Scherrer bekam eine Passivitätszeit und der Türke ging mit 0:1 in Führung. Dies war gleich auch der Pausenstand. In der Folge war es wieder der Türke, der punkten konnte, und ging mit 0:5 in Führung. Sämi Scherrer setzte zur letzten Schlussoffensive an, holte noch einen verdienten Punkt. Am Schluss stand es 1:5 für den Türken und Scherrer erreicht Platz 5. Ein erneuter fünfter Platz nach den vielen fünften Rängen von Stefan Reichmuth, könnte man sagen. Aber Scherrer hat an diesem Turnier gezeigt, dass auch er mit jedem Ringer mitringen kann, egal von welchem Kaliber. Er hat im letzten halben Jahr noch einmal enorme Fortschritte gemacht und konnte mit diesem fünften Rang nun den verdienten Lohn einfahren. Trotz der grossen Enttäuschung der verpassten Medaille im ersten Moment ist es ein absolutes Spitzenresultat. Wenn Sämi so weitermacht, wird er uns noch viel Freude bereiten, die Medaille wird früher oder später kommen, davon ist im Lager der RCW Lions und der Swiss Wrestling Federation jeder überzeugt.

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