RR Einsiedeln – RCW Lions 14:22 (8:10)

Die RCW Lions können auch auswärts in Einsiedeln überzeugen und gewinnen dank einer starken Leistung den Kampf im Klosterdorf. Lukas Bossert ebnete mit seinem wichtigen Sieg vor der Pause den Weg zum Sieg, Stefan Reichmuth gab dabei sein Comeback.

Nur neun Ringer – dafür umso motivierter: Das Team der RCW Lions zeigte im Klosterdorf eine gute Leistung (Foto DB).

Und wöchentlich grüsst das Murmeltier: Dieser Spruch geht wahrscheinlich momentan in den Köpfen der Lions-Trainern um. Den bisher mussten die Lions-Trainer bei der Mannschaftsaufstellung jedes Mal kurzfristig improvisieren, da durch Verletzung oder Krankheit immer jemand ausfiel. Dieses Mal traf es Florian Schärli. Kurz nach 15:00 musste das grosse Nachwuchstalent krankheitshalber definitiv passen. Da alle Ersatzmänner bereits in der zweiten Mannschaft unterwegs waren, mussten die Willisauer den Weg ins Klosterdorf wohl oder übel zu neunt antreten. Die neun Ringer hatten allerdings viel Qualität, allerdings brachte auch Einsiedelns Coach Urs Bürgler eine starke Mannschaft auf die Matte.

Solide erste Hälfte – Bossert taktisch perfekt

So kam Einsiedelns Dany Kälin in der Kategorie bis 57 kg, Freistil, zu einem kampflosen Sieg. Die Lions starteten also mit einer kalkulierten 0:4-Hypothek in das Duell. Delian Alishahi zeigte in der Folge gleich, wie die Marschrichtung lautet. Gegen den starken Routinier Sven Neyer hatte Alishahi das Geschehen stets im Griff. Mit schönen Durchdrehern am Boden und geschicktem Verhalten von Stand kam er zu einem ungefährdeten 3:0-Sieg. Bis 61 kg, Greco, kam es zum Duell zwischen Timon Zeder und Oleksander Golin. Der ukrainische Ringertrainer Golin und der Technische Leiter der RCW Lions kennen sich natürlich von zahlreichen Trainings bestens. Golin bekam die erste Bodenlage, wo er gleich den Arm des Willisauers erwischte und die Führung auf 3:0 ausbauen konnte. Zeder kämpfte sich zwar auf 2:3 heran, Golin konnte seine Führung aber geschickt über die Zeit retten. Eine ärgerliche Niederlage für den Grosswanger. Bis 97 kg, Freistil, war es dann endlich so weit: Stefan «Stifi» Reichmuth gibt nach der Olympiade sein Comeback auf der Matte. Gegen den mehrfachen Schweizermeister Andreas Burkard überzeugte der Grosswanger mit schönen Angriffen und Aktionen am Boden. Mit einem matchentscheidenden Beinangriff gewann Reichmuth den Kampf mit technischer Überlegenheit, wurde allerdings noch gekontert, wodurch auch Burkard noch zwei Punkte gutgeschrieben bekam. Trotzdem ist der 4:1-Sieg ein tolles Comeback, der grosse Leader ist damit zurück. Vor der Pause kam es zum nächsten Highlight aus Willisauer Sicht. Wie erwartet trafen bis 65 kg, Freistil, Lukas Bossert und Lars Neyer aufeinander. Das letzte Duell konnte Neyer für sich entscheiden. Dieses Mal agierte Bossert taktisch hervorragend, hielt sich zu Beginn zurück, im Wissen um die grosse Konterstärke seines Gegners. Trotzdem ging Neyer in Führung. In der zweiten Hälfte startete dann Bossert einen schönen Angriff, welcher ihm die gewinnbringenden Punkte einbrachten. Ein ganz starker Auftritt des 28-jährigen Routiniers! Die Lions gingen somit mit einer 10:8 Führung in die Pause.

Mavlaev und Portmann überragend, Spitzenkampf zum Schluss

Nach der Pause traf der Willisauer Daniel Häfliger bis 86 kg, Greco, auf Yves Neyer, eines der grossen Aushängeschilder der Schwyzer. Obwohl Neyer eigentlich Freistilspezialist ist, hat er auch im Greco seine Qualitäten. Häfliger wehrte sich allerding wacker. Der 22-jährige konnte eine 0:4-Niederlage verhindern, somit war der Soll erfüllt. Bis 70 kg Greco traf Roger Heiniger auf Michel Schönbächler. Dieses Duell hat es schon zahlreiche Male gegeben. Heiniger trat sehr abgeklärt auf und liess sich nicht in heikle Situationen bringen. Er erzwang die erste Bodenlage, wo er mit seinem starken Ausheber punkten konnte. Den 10:0 Vorsprung konnte der Menznauer problemlos über die Zeit bringen. Mit dem Sieg bestätigt er einmal mehr seine starke Form. Auch zu einem bekannten Duell kam es bis 80 kg Freistil. Dort traf Tobias Portmann auf den Polen Adrian Mazan. Der Kampf war wie erwartet sehr hart, dabei agierte Portmann äusserst dominant und konnte mit dem Schlussgong den Sieg mit technischer Überlegenheit einfahren. Sein Team- und Trainingskollege Mansur Mavlaev zog in der Folge gleich nach. Das grosse 19-jährige Talent liess Jan Neyer keine Chance. Mansur zeigte wunderschöne Techniken und Beinangriffe. Innert kurzer Zeit hatte er den Einsiedler Routinier ausgepunktet. Der Sieg war somit bereits im Trockenen. Das Dessert zum Schluss stand aber mit dem Top-Kampf des Abends zwischen Michale Portmann und Andreas Vetsch noch aus. Die beiden agierten von Stand sehr aktiv, ohne aber eine Wertung zu erzielen. Vetsch erhielt dabei beide Bodenlagen zugesprochen, Portmann konnte den Ostschweizer einmal aus dem Ring befördern. Vetsch, er wird kommende Woche an der WM in Oslo teilnehmen, konnte mit seiner hervorragenden Kondition darauf den 2:1-Vorsprung über die Zeit bringen. Ein äusserst spannendes Duell, das hoffentlich noch eine Revanche mit sich bringt. Die RCW Lions gewinnen also mit einer erneut sehr guten Leistung mit 22:14. Somit beenden die Grafenstädter die Vorrunde als Tabellenführer. Nach der WM-Pause treffen die Lions dann am 9. Oktober auswärts auf die RS Kriessern.

«S zwöi» bleibt makellos

Bereits am Nachmittag war die zweite Mannschaft im Einsatz. Das Team um die Coaches Marco Riesen und Jonas Bossert gewann all seine drei Kämpfe. Gegen den RC Belp gab es einen deutlichen 22:9-Sieg, wobei Jan Troxler mit seinem Sieg über Stefan Weber aus dem Kollektiv herausstach. Ein knappes Duell gab es darauf gegen den NRC Thalheim. Aber auch dieses Duell konnten die Willisauer mit 17:15 für sich entscheiden. Im letzten Duell gab es gegen die RR Brunnen noch ein 28:4-Kantersieg. Damit bleibt die zweite Garde an der Tabellenspitze der 1.Liga West, vier Punkte vor Thalheim. Die makellose Bilanz: neun Kämpfe, neun Siege. So darf es weitergehen!

RR Einsiedeln – RCW Lions 14:22 (8:10)

GewichtRR EinsiedelnRC Willisau LionsEPSAMP
57FKälin DanyKein Gegner / Pas du lutter0:0FF4:0
61GGolin OleksandrZeder Timon3:2PS2:1
65FNeyer LarsBossert Lukas3:3PS1:2
70GSchönbächler MichelHeiniger Roger0:10PS0:3
75FNeyer JanMavlaev Mansur0:15TU0:4
75GVetsch AndreasPortmann Michael2:1PS2:1
80FMazan AdrianPortmann Tobias2:17TU1:4
86GNeyer YvesHäfliger Daniel10:0PS3:0
97FBurkard AndreasReichmuth Stefan2:17TU1:4
130GNeyer SvenAlishahi Delian0:7PS0:3

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