Die RCW Lions sind nach der Niederlage im ersten Finalkampf gefordert. Vor eigenem Publikum soll diesen Samstag der Ausgleich in der Serie geschafft werden und somit ein dritter Kampf erzwungen werden. Der Stilartenwechsel kommt den Willisauer zusätzlich entgegen.

Die Ausgangslage ist fast deckungsgleich mit derjenigen vom letzten Jahr. Auch da verloren die Lions den ersten Finalkampf recht klar und konnten darauf im zweiten Kampf stark reagieren. Die Anhänger und Verantwortlichen der RCW Lions hoffen natürlich wieder auf dieses Szenario. Wenn man einen Blick auf die möglichen Paarungen wirft, scheint dies absolut im Bereich des Möglichen.

Niederlage ist abgehackt

Schon kurz nach der bitteren 12:24-Niederlage war bei den Grafenstädter der Abend abgehackt. Es lief von Anfang an überhaupt nicht. Neben der ungenügenden Leistung kam bekanntlich auch noch Pech und Unvermögen dazu. Lieber schaute man gleich auf den kommenden Samstag. Da können die Lions nicht nur vor eigenem Publikum antreten, sondern wahrscheinlich auch vom Stilartenwechsel profitieren. Im Vornerein war schon klar, dass der zweite Kampf wohl eher dem dezimierten Kader der Lions entgegenkommt. Der Fight wird dieses Mal von der Begegnung bis 57 kg Greco eröffnet. Dort könnte es zur Begegnung zwischen Dimitar Sandov und Urs Wild kommen. Dieses Duell gab es bereits einmal in dieser Saison, in der NLB. Damals gewann Sandov klar mit 4:1. Doch der unverwüstliche Ex-internationale Urs Wild ist nie abzuschreiben. Des Weiteren profitieren die Lions auch in den oberen Klassen. Dort wird nun 130 kg und 86 kg im freien Stil ausgetragen. Aufgrund der erneuten Verletzung von Samuel Scherrer (Siehe Kasten) ist dies die bevorzugte Konstellation. Dies hat man auch im Halbfinale gesehen. Will man am Samstag den amtierenden Meister wirklich bezwingen, mag es trotzdem keine Ausrutscher leiden. «Die hohen Niederlagen haben uns letzten Samstag das Genick gebrochen», resultiert Sportchef Fredy Infanger. «Wir müssen Sorge zu unseren Punkten tragen, ausserdem müssen wir von Anfang an zeigen, wer Herr im Hause ist», so der dreifache Meistertrainer der Lions.

Von den Fans getragen

Wie bereits in Widnau wird der Support der RCW-Lions-Fans wahrscheinlich wieder gewaltig sein. Eindrücklich war es, wie die Fans trotz Niederlage ihre Mannschaft feierten. «Wir wissen, dass wir auf unsere grossartigen Fans zählen können. Sie werden uns am Samstag zum Sieg tragen», ist Top-Athlet Jonas Bossert überzeugt. Der 28-jährige hat bisher eine gewaltige Saison abgeliefert. Er ist noch ungeschlagen und hat am Samstag mit einer beeindruckenden Abgeklärtheit und Routine den starken Fabio Dietsche besiegt. Zu dieser Begegnung wird es wohl wieder kommen, dieses Mal bis 79 kg Greco. Was die Ostschweizer für eine Mannschaft nach Willisau schicken wird, liegt ganz in der Obhut von Taktikfuchs Hugo Dietsche. Er hat schon oft mit schlauen und überlegten Schachzügen überzeugt. Trotz dem Stilartenwechsel braucht es von den Lions eine absolute Top-Leistung, will man die Serie ausgleichen. Das Team der Ostschweizer ist sehr routiniert, talentiert und weiss, wie man Meister wird. Sie werden alles daransetzen, um den dritten Titel in Serie zu holen. Die Lions haben nichts mehr zu Verlieren und wollen in einem vollen BBZ-Hexenkessel den dritten Finalkampf und somit den Traum vom Titel am Leben erhalten.

Verletzung Samuel Scherrer

Viel wurde gesprochen nach dem sensationellen Comeback von Samuel Scherrer im zweiten Halbfinale. Gleich nach dem Kampf verschwand der 21-jährige zusammen mit Physio Pirmin Bösch in die Garderobe. Es hat wieder gezwickt im Knie, dies 20 Sekunden vor Schluss. Die Diagnose am kommenden Dienstag war dann ein harter Schlag. Nach dem Anriss und der zweimonatigen Pause hat sich Samuel Scherrer gegen Sven Neyer das vordere Kreuzband gerissen. Er wird somit eine Pause von ca. neun Monaten einlegen müssen. Nach diversen Belastungstest wurde von den Ärzten grünes Licht gegeben, das Restrisiko bleibt natürlich immer. Der Verein und das Umfeld des Spitzensportlers werden ihn in dieser schwierigen Phase in allen belangen unterstützen. Scherrer wirkt sehr gefasst und wird nächste Woche operiert. Wir wünschen Dir gute Besserung, Sämi!

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