Den RCW Lions ist der Saisonstart mehr als geglückt. Auswärts gegen Meister Kriessern siegen die Willisauer mit 23:14 und holen so die ersten Punkte. Es ist eine erste Standortbestimmung, obwohl auf beiden Seiten noch nicht alle an Bord waren.

Roger Heiniger dominierte David Loher auch zum Saisonauftakt (Bild ES).

Trotz heissen Temperaturen ging es am vergangenen Samstag in der höchsten Schweizer Ringer Liga wieder los. Nach der intensiven Saisonvorbereitung waren die Lions heiss auf den Saisonstart und wollten gleich zeigen, dass diese Saison wieder mit ihnen zu rechnen ist. Ein Duell zweier Mannschaften, welche sich natürlich bestens kennen. Die Aufstellung zeigte: Beide Teams hatten neben den wichtigen Teamstützen auch einige junge Athleten eingebaut. Ausserdem ist die Greco-Nationalmannschaft momentan noch im Trainingslager in Finnland, was bedeutete, dass auf beiden Seiten zwei Athleten fehlten. Dazu kommen noch die beiden Ausfälle von Samuel Scherrer (rekonvaleszent) und Michael Portmann (Zahnoperation). Nach dem Wiegen waren die Lions sicherlich zu favorisieren.

Debut von Florian Meier

Im ersten Kampf bis 57 kg kam es auf beiden Seiten gleich zu Premieren. Florian Meier von den RCW Lions wie auch Fritz Reber von der RSK bestritten ihren ersten Kampf in der höchsten Liga. Gegen den starken Doppellizenzringer der Rheintaler hatte der 19-jährige Bauzeichner einen schweren Stand, kämpfte aber gut mit. Trotzdem musste er sich nach knapp fünf Minuten auspunkten lassen.
Postwendende Antwort lieferte Delian Alishahi. Er kannte wie gewohnt nur die Vorwärtsrichtung und konnte mit technischer Überlegenheit gewinnen. Er musste aber bei einer Unkonzentriertheit seinem Gegner einen Punkt zugestehen.
Timon Zeder, 61 kg Greco, zeigte darauf gegen Nachwuchshoffnung Dorien Hutter eine abgeklärte Leistung und siegte mit 11:0, was 3:0 Mannschaftspunkte bedeuteten.
Bis 97 kg Freistil zeigte sich Stefan Reichmuth in WM-Form. Mit schönen Angriffen liess er Tobias Betschart keine Chance und zeigte, dass er bereit ist, wenn es dann in zwei Wochen in Nur -Sultan (Kasachstan) an der WM bereits um Olympiaplätze geht.
Gespannt war man wiederum im Kampf bis 65 kg Freistil, wo die beiden Kaderringer Mansur Mavlaev und Dominik Laritz aufeinandertrafen. War es am Grenzlandturnier noch eine enge Sache, war an diesem Abend der Ostschweizer klar stärker. In der ersten Hälfte konnte Mavlaev gut mitringen, es fehlte wiederum am Ende etwas die Luft. So gingen die vier Punkte auf das Konto der Rheintaler, was einen Pausenstand von 11:9 zugunsten der Lions bedeutete.

Heiniger mit Schultersieg

Nach der Pause kam es zu einem altbekannten Duell zwischen Dominic Bossert und Damian Dietsche. Etliche Abnützungskämpfe haben sich die beiden schon geliefert, so auch heute. Bossert zeigte sich engagiert und ging in Führung. In der zweiten Hälfte konnte Dietsche etwas aufdrehen und holte mittels Passivität den entscheidenden Punkt. 1:2 lautete das Resultat aus Willisauer Sicht. Wie vor zwei Wochen standen sich Roger Heiniger und David Loher bis 70 kg Greco gegenüber. Mit einem schönen Ausheber konnte Heiniger den Kaderringer auf die Schultern legen. Ausgelassener Jubel bei den zahlreich mitgereisten Lions Fans, welche mit grossartiger Stimmung ihr Team voranpeitschten.
Ein spannendes Duell stand bis 79 kg Freistil auf dem Programm. Andreas Reichmuth, welcher sich sehr seriös auf die neue Gewichtsklasse vorbereitet hat, traf auf Aushängeschild Marc Dietsche. Die beiden lieferten sich ein taktisch geprägtes Duell, Dietsche gelang es aber, in den entscheidenden Situationen zu punkten, so gewann der Rheintaler mit 3:0 Mannschaftspunkten.
Mit einem 4:0-Sieg konnte also Tobias Portmann den Sieg klar machen. Und dies tat er in seiner gewohnten Manier dann auch. Er liess dem etwas leichteren Christoph Wittenwiler keine Chance und siegte in einem hart geführten Kampf mit 15:0.
Der Sieg war also im Trockenen, es fehlte aber noch das letzte Duell zwischen Jonas Bossert und David Hungerbühler. Der Willisauer Routinier zeigte sich gegen den unberechenbaren Rheintaler sehr abgeklärt. Ob im Stand oder am Boden, Bossert zeigte schönen Techniken seines grossen Repertoires und siegte schliesslich mit 12:0. Die Lions gewannen also mit 24:14 und setzten ein erstes Zeichen. Es war ein toller Abschluss eines gelungenen Saisonstartes der RCW Lions.

Erster Schritt

So holten die Willisauer im Duell der letztjährigen Finalisten die ersten beiden Punkte. Doch alle im Lager der Lions wissen: Keinen Grund um euphorisch zu werden. «Dies war der erste von zehn Qualifikationskämpfen. Ich bin zufrieden mit der Leistung der Jungs. Wir können uns sicherlich noch verbessern, nehmen aber die zwei Punkte gerne mit. Wichtig ist, dass wir nur von Woche zu Woche denken», so Cheftrainer Thomas Bucheli nach dem Startsieg. Nächste Woche findet dann der erste Heimkampf in der BBZ Halle statt: Das Derby gegen Nachbar Hergiswil.

RS Kriessern – RCW Lions                                                                 14:23 (9:11)
SR Alois Fässler
57 kg F         Reber Fritz          –             Meier Florian                    4:0 (15:0)
61 Kg G        Hutter Dorien    –             Zeder Timon                     0:3 (0:11)
65 kg F         Laritz Dominik   –             Mavlaev Mansur              4:0 (15:0)
70 kg G        Loher David        –             Heiniger Roger                 0:4 (1:6)
74 kg F         Wittenwiler Ch. –             Portmann Tobias             0:4 (0:15)
74 kg G        Hungerbühler D.-            Bossert Jonas                   0:3 (0:12)
79 kg F         Dietsche Marc   –             Reichmuth Andreas        3:0 (6:0)
86 kg G        Dietsche Damian-            Bossert Dominic              2:1 (2:1)
97 kg F         Betschart Tobias-            Reichmuth Stefan           0:4 (0:15)
130 kg G      Hutter Noel        –             Alishahi Delian                 1:4 (1:16)

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