RS Kriessern – RCW Lions 19:19 (9:11)

Wie schon in der Vorrunde trennen sich die RCW Lions und die RS Kriessern unentschieden. Mit einer durchzogenen Leistung reisen die Willisauer trotzdem als Tabellenführer aus dem Rheintal zurück. Nach der Pause geriet man in eine Negativspirale, Mansur Mavlaev sicherte sich mit einer Glanzleistung das Remis.

Die zweite Mannschaft gewinnt ihre drei Duelle und bleibt ebenfalls an der Spitze der 1.Liga.

Starker Effort von Tobias Portmann: Trotz leichter Verletzung gewinnt er nach einer taktisch klugen Leistung hauch dünn mit 3:3 (Foto MP).

Die Devise war eigentlich klar: Die Willisauer wollten auch die einzige Mannschaft, welche sie diese Saison noch nicht gewinnen konnten an diesem Abend besiegen. Das betonte Co-Chef-Trainer Gergely Gyurits bei der Mannschaftsbesprechung nochmals. Nach Bekanntgabe der Mannschaftsaufstellung waren die Grafenstädter sicherlich zu favorisieren, im Wissen, dass es bekanntlich im Ringsport immer schnell gehen kann. Beide Mannschaften haben aufgrund von Verletzungssorgen nicht die beste Aufstellung zur Verfügung.  Zwei völlig verschiedene Halbzeiten führten schliesslich zur erneuten Punkteteilung.

Zur Halbzeit im Fahrplan

Der erste Kampf startete leider alles andere als ideal für den Tabellenführer. Florian Schärli ersetzte den verletzten Marc Kaufmann und traf wie schon in der Vorrunde auf den starken Sandro Hungerbühler. Von Stand agierte Schärli sehr gut und konnte seinen Gegner mehrmals fast aus dem Ring befördern. Jedoch zeigte er in den entscheidenden Situationen noch etwas viel Respekt. Am Boden war der 16-jährige dann chancenlos, was zu einer 0:16-Niederlage führte. Bis 130 kg trat Delian Alishahi im für ihn ungewohnten freien Stil an. Dies weil Stefan Reichmuth aufgrund der Hochzeit seiner Schwester nicht zur Verfügung stand. Alishahi machte seine Sache hervorragend und punktete geschickt. Er liess seinem fast gleich schweren Gegner Noel Hutter keinen Spielraum und gewann sicher mit 3:0. Bis 61 kg traf Timon Zeder nicht wie erwartet auf Christoph Wittenwiler, sondern auf Nico Lüchinger. Gegen den jungen Rheintaler waren vier Punkte budgetiert, nach dreieinhalb Minuten konnte Zeder mit verschiedenen Beinangriffen und der Beinschraube den 4:0-Sieg ins Trockene bringen. Die Lions führten also wieder mit 7:4. Im nächsten Kampf bis 97 kg, Greco, hatte Daniel Häfliger gegen Aushängeschild Ramon Betschart wie erwartet einen schweren Stand. Er agierte zwar vor allem in der ersten Minute hervorragend, konnte aber den starken Ausheber am Boden nichts entgegensetzen. Wiederum aber eine tapfere und gute Leistung des 22-jährigen Willisauers. Bis 65 kg, Greco, kam zum ersten Mal in dieser Saison Leihringer Dimitar Sandov zum Einsatz. In unwiderstehlicher Manier ging er gegen Dorien Hutter sofort in die Offensive. Aus der Armklammer erzielte er zahlreiche wunderschöne Wertungen, nur einmal am Mattenrand musste der 23-jährige eine etwas umstrittene Wertung abgeben. Der gebürtige Bulgare gewann aber schliesslich klar mit 4:1. Zur Pause lagen die Willisauer mit 11:9 knapp vorne.

Timon Zeder besiegte Nico Lüchinger mit technischer Überlegenheit (Foto MP).

Unglückliche zweite Hälfte – Portmann opfert sich

Nach der Pause kam es bis 86 kg, Freistil, zu einem sehr interessanten Kampf zwischen Manuel Jakob und Ramon Betschart. Es wurde ein enger Ausgang erwartet. Jakob agierte geschickt und lag fast die ganze Kampfdauer in Führung. Drei Sekunden vor Schluss konnte Betschart mit einem Brienzer doch noch die Führung an sich reissen. So wurde aus einem erhofften 2:1-Sieg eine ebensolche Niederlage. So musste Tobias Portmann wohl oder übel und trotz Verletzung am linken Fuss gegen Dominik Laritz gewinnen. Die Blessur war dem Willisauer stark anzumerken, er agierte sehr zurückhaltend. Laritz ging durch einen Angriff in Führung. Doch «Tobi» liess sich nicht unterkriegen. Taktisch perfekt agierend holte er die notwendige Wertung kurz vor Schluss und besiegte den unbequemen Kriessner mit 2:1. Es ist zu hoffen, dass die Fussverletzung Portmanns nichts Gravierendes ist. Bis 80 kg, Greco, erhoffte man sich einen knappen Ausgang zwischen Yanik Bucher und Christian Wolf. Bucher, zurück nach seinem Zusammenbruch in Hergiswil, ging in Führung, doch bereits Ende der ersten Hälfte waren die Kräfte wieder aufgebraucht. In der zweiten Hälfte konnte sich Bucher kaum noch wehren und musste sich schliesslich schultern lassen. Trotz guten Trainings scheint Buchers Körper noch nicht in der Lage zu sein, Ernstkämpfe zu bestreiten. Etwas, was den Lions Verantwortlichen zu grübeln gibt. Es müssen weitere Abklärungen gemacht werden. Somit stand es zwei Kämpfe vor Schluss 16:14 für das Heimteam aus Kriessern. Roger Heiniger wollte bis 75 kg, Greco, seinen Lauf fortsetzen. Gegen Kaderringer David Loher war er zu Beginn aktiver, musste dem Rheintaler aber eine Viererwertung durch einen Armzug zugestehen. Diese Führung konnte Loher verwalten. In der zweiten Hälfte konnte Heiniger das Minimalziel «Punktgewinn» dann doch erfüllen, verlor aber unglücklich mit 1:3. Somit stand es vor dem letzten Kampf 14:19 aus Sicht der Lions. Mansur Mavlaev musste also fehlerfrei bleiben und 4:0 gewinnen. Der 19-jährige agierte hervorragend und liess seinem Kontrahenten Michel Steger keine Chance. Mit der Aktion des Abends, einem «Tschumpeli» erhielt Mavlaev die Maximalnote. Bereits in der ersten Hälfte war der 4:0-Sieg Tatsache. Die beiden Teams trennen sich also tatsächlich wieder unentschieden.

Ungewohnt, aber dennoch stilsicher: Delian Alishahi im ungewohnten freien Stil gegen Noel Hutter (Foto MP).

Nicht zufrieden, kein Weltuntergang

Natürlich war den Lions-Athleten die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. «Wir hätten heute sicher gewinnen müssen. Aber die Umstände waren schwierig, nach der Pause gerieten wir in eine Negativspirale», resultierte Lions-Matchwinner Mansur Mavlaev. Auch das Trainer-Duo gab sich enttäuscht, aber gefasst. «Wir müssen die Leistung analysieren und die eine oder andere Abklärung machen bei gewissen Athleten. Mit dem Punktgewinn können wir Leben, mehr aber auch nicht», so ein etwas enttäuschter Philipp Rohrer. Wollen die Lions die Qualifikation als Leader beenden, müssen sie so oder so noch einmal Freiamt schlagen.

Zweite Mannschaft weiter makellos!

Mit drei weiteren Siegen zementiert die zweite Mannschaft der Lions ihre Tabellenführung. Gegen Freiamt II gewinnt das Team um Ringer-Trainer Marc Riesen mit 19:13. Auch gegen Domdidier (27:6) und Hergiswil II (28:6) resultierten zwei hohe Siege. Damit ist schon jetzt klar, dass die zweite Garde der Lions die Qualifikation als Leader abschliessen wird und somit im Final um den Sieg der 1.Liga kämpfen wird. Eine großartige Leistung aller Beteiligten!

RS Kriessern – RCW Lions 19:19 (9:11)

SR Alois Fässler

GewichtRS KriessernRC Willisau LionsEPSAMP
57GHungerbühler SandroSchärli Florian15:0TU4:0
61FLüchinger NicoZeder Timon0:15TU0:4
65GHutter DorienSandov Dimitar1:17TU1:4
70FLaritz DominikPortmann Tobias3:3PS1:2
75GLoher DavidHeiniger Roger7:1PS3:1
75FSteger MichelMavlaev Mansur0:15TU0:4
80GWolf ChristianBucher Yanik13:1SS4:0
86FBetschart TobiasJakob Manuel6:4PS2:1
97GBetschart RamonHäfliger Daniel16:0TU4:0
130FHutter NoelAlishahi Delian0:7PS0:3

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