In einem hochstehenden Kampf können die RCW Lions unter Anwesenheit ihrer Sponsoren Verfolger Freiamt recht klar auf Distanz halten. Wiederum konnten sieben von zehn Duellen gewonnen werden, was zum Schlussresultat von 22:13 führte.

Den gut 600 Zuschauern, unter ihnen auch die hochgeschätzten Sponsoren, wurde vor dem Kampf eine vielversprechende Mannschaftsaufstellung gezeigt. Beide Mannschaften schickten bis auf ihre Verletzten starke Teams ins Rennen. Der Spitzenkampf war also so richtig lanciert.

Reichmuth gibt Heim-Debut

Gleich im ersten Kampf zeigten die Willisauer, dass sie heute Freiamt nicht viel Freiraum geben wollen. Im Duell der beiden Kaderkollegen konnte Dimitar Sandov Nils Leutert klar dominieren und überzeugte einmal mehr mit seinen schönen Bodentechniken. Nach sechs Minuten stand es 10:0 für den Walliser. Für Leutert war es zugleich die erste Saisonniederlage. Bis 130 kg Freistil kam Stefan Reichmuth zum ersten Heimkampf in dieser Saison. Und der Grosswanger Kaderathlet, der mitten in der WM Vorbereitung steckt, zeigte dem Publikum richtiggehend eine Show. Innert kürzester Zeit hatte er Adrian Wetzstein ausgepunktet und holte so 4:0-Mannschaftspunkte.
Zu einem interessanten Duell kam es bis 61 kg Freistil. Dort kam es ebenfalls zum Aufeinandertreffen zweier Kaderathleten. Nach seiner einmonatigen Verletzung kam der 16-jährige Mansur Mavlaev zum Debut in dieser Saison. Er fand gegen den starken Nino Leutert (noch) kein Rezept, holte aber nach einem guten Kampf einen wichtigen Mannschaftspunkt.
Ein hartes Duell bekamen die Zuschauer darauf bis 97 kg Greco zu sehen. Delian Alishahi und Marc Weber neutralisierten sich grösstenteils von Stand, der Bulgare in den Diensten der Lions konnte aber am Boden einmal punkten und den Vorsprung trotz Platzwunde sicher über die Zeit retten.
Ein Highlight des Abends aus Sicht der Lions war der Kampf bis 65 kg Greco. Michael Portmann traf auf den internationalen Freistiler Randy Vock. Geschickt stellte Portmann seinen Gegner passiv und konnte so in Führung gehen. Auch in der zweiten Halbzeit fand der 24-jährige Vock kein Rezept und Portmann konnte seinen Vorsprung mittels eines wunderschönen Hüftangriff gar ausbauen. Kurz vor Schluss konnte aber Vock ebenfalls mit einem Hüftangriff verkürzen. Den Willisauer war dies egal, sie feierten den Sieg ihres grossen Talentes ausgiebig. Vock verlor letztmals in der Saison 2013! (Dies übrigens gegen Kilian Aregger). Zur Pause führten die Lions also deutlich mit 12:5.

Bossert erneut mit Schultersieg

Nach der Pause, bis 86 kg Freistil, kam es aufgrund der beiden Verletzungen von Andy Reichmuth und Samuel Scherrer zum Comeback von Reto Reichmuth in der ersten Mannschaft. Der Coach der zweiten Mannschaft, er stand zuletzt 2011 in der NLA im Einsatz, hatte mit dem Russen Magomed Ayskhanov einen sehr starken Gegner vor sich. Der Russe ging dann auch gleich in Führung, zeigte schöne Techniken und konnte Reichmuth mit seiner Beinschraube auspunkten.
Die RCW Lions liessen sich von dem aber nicht beeindrucken. Im Gegenteil: Im mit Spannung erwarteten Kampf zwischen Tobias Portmann und Michael Bucher ging letzterer mit einer knappen 2:2-Führung in dies Pause. Darauf zeigte Tobias dem Freiämter die (konditionellen) Grenzen auf, zeigte schnelle und starke Beinangriffe und konnte am Schluss gar auf 10:2 erhöhen.
Kurzen Prozess machte Jonas Bossert mit Joel Meier bis 80 kg Greco. Gleich zu Beginn des Kampfes schlug der blitzschnelle Hüfter von Jonas erneut ein und er konnte seinen Gegner auf den Schultern fixieren. Der 28-jährige bestätigt also seine bestechende Form. Die Lions konnten auf 19:10 davonziehen.
Einen schweren Stand hatte im vorletzten Kampf Roger Heiniger mit Routinier Pascal Strebel. Heiniger konnte zwar gut dagegenhalten, Strebel war aber immer der Aktivere und konnte am Boden mit seinen starken Durchdrehern punkten. Trotzdem konnte Heiniger die 0:4-Niederlage verhindern.
Im letzten Kampf des Abends zeigte Mirco Studer gegen Marc Schärer ebenfalls einen sehr starken Kampf. Mit schönen Beinangriffen stand es nach sechs Minuten 9:0 für den Ruswiler, der 22:13-Sieg war Tatsache. «Heute war eine Mannschaftsleistung gefordert und die Jungs haben dies sehr gut auf der Matte umgesetzt», freute sich Cheftrainer Thomas Bucheli.

Derby in Hergiswil

Durch diesen Sieg haben die Willisauer Lions auf Freiamt wie auch auf Kriessern fünf Punkte Vorsprung. Der Qualifikationssieg ist also zum Greifen nahe. Trotzdem will man sich auf den Lorbeeren nicht ausruhen. «Es ist noch ein hartes Stück Arbeit vor uns und verlassen uns nicht auf den komfortablen Vorsprung.  Wir nehmen Woche für Woche», meinte Bucheli weiter und sprach somit auch das nächste Duell gegen Nachbar Hergiswil an. Die Napfringer konnten am Samstag verdientermassen den ersehnten ersten Saisonsieg einfahren. Hergiswil ist also im Aufwind, wenn es nächsten Samstag zum Derby in der Steinacherhalle kommt.

Zweite Mannschaft und KG bleiben sieglos

Weniger erfolgreich verlief der Samstag für die zweite Mannschaft und für die KG Ufhusen-Willisau. Die KG verlor gegen Zürich (9:21) und Kriessern (8:22) klar. Gegen Rapperswil-Jona war man nahe an einem Sieg, verlor aber knapp mit 13:16. Nicht viel besser lief es der zweiten Mannschaft im Wallis. Sie verloren ebenfalls alle drei Begegnungen gegen Belp (2:28), Team Valais (15:17) und gegen Freiamt II (10:20). Trotz der grossen Breite im Kader der Lions scheint es, als ob drei Mannschaften doch eine zu grosse Herausforderung sind.

RCW Lions                  –           RS Freiamt                  22:13 (12:5)
SR René Grütter, 600 Zuschauer
Sandov Dimitar           –           Leutert Nils                3:0 (10:0)
Mavlaev Mansur        –           Leutert Nino               1:3 (1:8)
Portmann Michael     –           Vock Randy                2:1 (6:4)
Portmann Tobias        –           Bucher Michael          3:1 (10:2)
Studer Mirco              –           Schärer Marc              3:0 (9:0)
Heiniger Roger           –           Strebel Pascal             0:3 (0:11)
Bossert Jonas             –           Meier Joel                  4:0 (4:0)
Reichmuth Reto         –           Ayskhnaov Magomed 0:4 (0:15)
Alishahi Delian           –           Weber Marc               2:1 (3:1)
Reichmuth Stefan      –           Wetzstein Adrian       4:0 (15:0)

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