RS Freiamt – RCW Lions Sa 19:00, 28.11.2020, Bachmatten, Muri – keine Zuschauer!!! Livestream von Swiss Wrestling crowdcast.io/swisswrestling

In der Swiss WINFORCE League kommt es am Samstag zur Neuauflage des letztjährigen Finals zwischen den RCW Lions und der RS Freiamt. Die Aargauer werden eine grosse Herausforderung werden, Willisau wird in den beiden Kämpfen alles versuchen, den Titel zu verteidigen.

Michael Portmann (hier bei seinem klaren Sieg gegen Michael Bucher) könnte auf Pascal Strebel treffen (Foto JB).

“Klassiker” oder “Duell der Giganten” – Es ist die Begegnung, auf welche schon vor der Saison alle in der Ringerschweiz gewartet haben. Die beiden meistgenannten Favoriten und langjährigen Rivalen Willisau und Freiamt werden sich in einer weiteren Final-Affiche treffen. Dies nach dem sich die Freiämter auch im zweiten Halbfinal mühelos durchsetzen konnten und dabei zahlreiche Ringer schonten. Obwohl es spezielle Zeiten sind, ist man doch in beiden Lagern hochmotiviert den Meistertitel zu gewinnen. Auch wenn es dieses Jahr keinen “Hexenkessel” in den beiden Hallen und nur zwei Finalkämpfe geben wird. Es ist ein Prestigeduell, in welchem es schwer ist, einen Favoriten auszumachen. Werden die Freiämter so antreten wie im ersten Halbfinal, sind sie für den ersten Kampf wahrscheinlich leicht zu favorisieren.

Viel Selbstvertrauen – Reichmuth als Zugpferd

In den Vorrundenkämpfen gingen die Willisauer Lions zwei Mal als Sieger von der Matte – Beide Male hiess das Schlussresultat 19:14 aus Sicht der Grafenstädter. Es waren sehr überzeugende Auftritte, dieses Selbstvertrauen nehmen die Willisauer gerne mit in den Final. Die Mannschaftsaustellungen damals waren zwar stark, doch beide Teams können und werden noch mehr auf die Matte bringen. Wie schon im letztjährigen Final werden die Freiämter vor allem in den unteren Gewichtsklassen kaum zu schlagen sein. Voraussichtlich kommt dort mit den Leutert-Twins und Michael Bucher einiges an Qualität auf die Lions zu. “Dort müssen wir besonders kämpferisch auftreten und probieren, möglichst den Schaden in Grenzen zu halten und wichtige Mannschaftszähler zu holen”, betonte Cheftrainer Thomas Bucheli, der in seinen letzten Final als Cheftrainer der Lions gehen wird. Anders sieht es im Schwergewicht aus. Dort liegen die Vorteile klar auf Willisauer Seite. Wie schon in der Vorrunde muss das Trainerteam dort aus drei Top-Ringern zwei auserkoren. Einer wird zuschauen müssen oder die Mannschaft lautstark unterstützen. Nachdem Stefan Reichmuth und Samuel Scherrer beide den Russen Magommed Ayshkhanov diese Saison besiegen konnten, ist man gespannt, wer dieses Mal den Vortritt bekommt. Auf jeden Fall ist Reichmuths Rippe wieder verheilt, er trainiert zurzeit mit seinem georgischen Trainer Dima Basilashvili in Willisau und ist äusserst motiviert auf den Final: “Klar ist es speziell, doch wir stehen im Finale und dort wollen wir gewinnen”. Eindrücklich war auch Reichmuths Mannschaftsansprache am Dienstags-Training. Einfach unglaublich, wie er seine Teamkollegen mitreisst und motiviert. Sowieso wird der 26-jährige wieder eine wichtige Rolle in der Mannschaft spielen, ob er nun ringt oder seine Kollegen anfeuert.

Kommt Willisaus Ass wieder zum Zug?

Der diesjährige Final wird wohl wieder in den mittleren Gewichtsklassen entschieden. Dort ist auch die Spannung über die Mannschaftsaufstellung besonders gross, beide Teams werden pokern. Dabei haben die Willisauer noch ein Ass in ihrem Ärmel: Den 26-jährige ungarische Ringer-Trainer Gergely Gyurits. Noch bestens in Erinnerung sind seine beiden Kämpfe vom Final 2019, als er mit grandiosen Auftritten seiner Mannschaft zum Titel verhalf. Der Edeltechniker ist zudem in beiden Stilarten einsetzbar. Die Freiämter ihrerseits werden wahrscheinlich versuchen, ein Duell zwischen Jonas Bossert und Pascal Strebel zu verhindern. Der Olympionike von 2012 blieb gegen Willisaus Ex-Internationalen in der Vorrunde zwei Mal chancenlos. Viel eher könnte es endlich zum Duell mit Michael Portmann kommen. Der 19-jährige hat bereits am Grenzlandturnier gezeigt, dass er an Strebel ganz nahe dran ist. Jonas Bossert dürfte es dann mit seinem ehemaligen ukrainischen Trainer Andrey Maltsev (47) zu tun bekommen. Für Spannung im Mittelgewicht ist definitiv gesorgt. Auch an Tobias Portmann hat man wieder hohe Erwartungen. Er soll wie schon in den beiden vorherigen Kämpfen Randy Vock klar distanzieren. Beide Mannschaften haben sehr breite Kader und haben Spielraum zum Variieren. Dies macht den Aufstellungspoker besonders interessant, es wird einen Kampf auf hohem Niveau geben.

Alle sind heiss – Titel zum Abschied

Die RS Freiamt hatte am vergangenen Samstag eine Hauptprobe gegen Einsiedeln, diese hatten die Lions nicht, da Kriessern forfait gab. Ist dies nun ein Vorteil? Nein, meint Thomas Bucheli. „So wie die beiden Mannschaften aufgestellt haben, sehe ich keinen grossen Vorteil. Es wurden diverse Akteure geschont und wir erwarten natürlich ein ganz anderes Freiamt“, so der 43-jährige. Die Lions haben in kurzen intensiven Trainings zahlreiche Trainingskämpfe bestritten und am Ende das Trainings jeweils mit Sprints ergänzt. Es ist jeder heiss auf den Final, alle wollen den beiden abtretenden Thomas Bucheli und Pirmin Bösch zum Abschied noch einen Titel bescheren. Der Kampf wird über die Website von Swiss Wrestling live gestreamt und ist kostenpflichtig.

Modus:

Der Final der Swiss WINFORCE League wird dieses Jahr in zwei Kämpfen ausgeführt. Es werden die Punkte aus beiden Finals zusammengezählt (Modus Halbfinal). Ein Unentschieden im ersten Finalkampf beispielsweise wäre möglich. Bei Gleichstand nach allen 20 Kämpfen würde zuerst die Anzahl Siege entscheiden, danach die Anzahl der Aufgabesiege, gefolgt von den Anzahl Schultersiegen.

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