Die RCW Lions können an der Greco-SM in Oberriet überzeugen. Mit Michael Portmann und Delian Alishahi konnten zwei Athleten den Titel aus dem Vorjahr verteidigen. Dazu kommen weitere drei Podestplätze für das dezimierte Team.
An der hervorragend organisierten Schweizermeisterschaften der Kadetten und Aktiven in Oberriet wurde am vergangenen Samstag attraktiver Ringsport gezeigt. Bei den Aktiven konnten sich die Favoriten wie erwartet durchsetzen. Mit fünf Medaillen gehörten die RCW Lions zu den erfolgreichsten Teams, Oberriet bestätigte mit acht Medaillen seinen Ruf als Greco-Hochburg, die beiden Rivalen Kriessern (6) und Freiamt (7) waren an diesem Tag noch etwas erfolgreicher. Auch die Kadetten bereiteten den Willisauern Trainern grosse Freude, in dieser Altersklasse gab es zwei Podestplätze.
Portmann und Alishahi souverän
Bei den Aktiven wurde das Team der Lions von den beiden internationalen Top-Athleten Michael Portmann und Delian Alishahi angeführt. Portmann kämpfte sich in der Klasse bis 75 kg mit wunderschönen Aushebern ohne Verlustpunkte in den Final. Dort traf er auf seinen Zimmerkollegen aus der Spitzensport-RS, Maurus Zogg. Gegen den Oberrieter ging Portmann im Final schnell mit 6:0 in Führung, dann reagierte Zogg mit einem wunderschönen Armzug. Portmann liess sich nicht beeindrucken und gewann mit einer weiteren wunderschönen Viererwertung den Meistertitel mittels technischer Überlegenheit. Für den erst 21-jährigen, sehr fleissigen Willisauer ist es bereits der zweite Titel bei der Elite. Ein ebenfalls starkes Bild gab Delian Alishahi von sich. Bis 130 kg Greco konnte Delian Alishahi die ersten vier Kämpfe allesamt mit technischer Überlegenheit gewinnen, darunter auch den Einsiedler Sven Neyer. Im Finale traf er auf den grossgewachsenen Modellathleten Fredy Bruhin, der ein sehr starkes Turnier zeigte. Alishahi liess dem Schwyzer aber keine Chance, mit sehr schönen Standbeinbelastungen und seinem hohen Tempo konnte er auch das Finale klar für sich entscheiden. Auch für Delian ist es bereits der zweite Meistertitel. Für die dritte Medaille bei den Aktiven sorgte der Grosswanger Timon Zeder in der Kategorie bis 60 kg. Er musste sich nur dem starken Dimitar Sandov vom LT Valais geschlagen geben und gewann die restlichen vier Kämpfe. Sandov gab indes bekannt, dass er nicht mehr an internationalen Wettkämpfen teilnimmt und ausserdem auf die kommende Saison zu Rivale Kriessern wechseln wird. Yanik Bucher und Daniel Häfliger zeigten ebenfalls gute Ansätze und gewannen Kämpfe, ihnen reichte es noch nicht bis ganz nach vorne.
Schärli und Heller überzeugen bei den Kadetten
Ebenfalls eine gute Leistung zeigten die Kadetten (15-17 Jahre) der Lions. Bis 74 kg kämpfte sich Alain Heller souverän in den Final, wo er gegen den starken Lars Epp in einen Hüftschwung fiel. Für den eigentlichen Freistiler ist es dennoch ein beachtliches Ergebnis, zumal er mit 15 Jahren zu den jüngsten in dieser Altersklasse gehörte.
Einen sehr guten Auftritt zeigte auch Florian Schärli in der Klasse bis 60 kg. Er verlor nur gegen den späteren Meister Gino Gugolz aus Einsiedeln und gewann seine restlichen Kämpfe. Besonders sehenswert: Im Duell um Platz drei gegen den Freiämter Tobias Lüscher zeigte der 17-jährige mit einer wunderschönen Suplex die Aktion des Tages aus Sicht der Willisauer. Timo Koch startet in der gleichen Kategorie. Auch der Grosswanger zeigte sehr gute Kämpfe und wurde erst im Halbfinale gestoppt. Im Direktduell mit Florian Schärli ging er knapp als Verlierer von der Matte und wurde schliesslich Fünfter.
Mit der Mannschaftsleistung waren die beiden Willisauer Coaches Philipp Rohrer und Jonas Bossert zufrieden. «Wir haben eine sehr gute Teamleistung gezeigt und sehr beherzt gekämpft, das macht mich stolz», so der 32-jährige Bossert, der wie seine Freiämter Antipode Pascal Strebel an diesem Tag die Funktion als Coach einnahm.