RCW Lions – RR Hergiswil 22:14 (11:8)
Die RCW Lions gewinnen auch das zweite Derby in dieser Saison. In einem spannenden Duell hielt die RR Hergiswil lange sehr gut dagegen, die Entscheidung fiel erst in den letzten drei Kämpfen. Damit bleibt die Tabellensituation unverändert: Willisau bleibt Leader, Hergiswil weiterhin Schlusslicht.
Die zweite Mannschaft konnte ihre beiden Duelle ebenfalls gewinnen. Damit schliesst das Team um Marco Riesen die 1.Liga West als ungeschlagener Tabellenführer ab und steht somit im Finale der 1.Liga!!! Herzliche Gratulation!
Die Favoritenrolle zwischen den beiden Rivalen war vorgängig klar verteilt. Die Willisauer Lions als Tabellenführer waren gegen Nachbar Hergiswil klar zu favorisieren. Der Kampfverlauf war dann aber alles andere als eindeutig. Wiederum überzeugten die Grafenstädter mit ihrer Leistung nicht vollends, auch wegen den zahlreichen Verletzten. Durch ärgerliche Niederlage und starke Gegenwehr der Napfringer blieb das Duell lange spannend. Erfreulich war ausserdem der Zuschaueraufmarsch. So kamen knapp 500 Zuschauer in die BBZ-Halle, was bisheriger Saisonrekord ist.
Viele 4:0-Siege vor der Pause
Bis 57 kg, Greco, kam es zu einem weiteren erfreulichen Debut auf Seiten der RCW Lions. Das Grosswanger Nachwuchstalent Timo Koch gab seinen Einstand in der ersten Mannschaft. Mit sehr guten Leistungen in der zweiten Mannschaft hat sich der 14-jährige diesen Einsatz verdient. Gegen den vier Jahre älteren David Aregger startete Koch hervorragend in den Kampf und ging mit 1:0 in Führung. Dann aber konnte Aregger seine körperlichen Vorteile ausspielen und wie schon im Hinkampf einen Schultersieg einfahren. Die Niederlage war zwar budgetiert, es wäre aber sicherlich mehr möglich gewesen. Bis 130 kg, Freistil, korrigierte Stefan «Stifi» Reichmuth den Rückstand postwendend. Mit schönen Beinangriffen und einer sehenswerten Aktion zum Schluss stand es noch in der ersten Hälfte 15:0 für den Grosswanger, Willisau konnte damit auf 4:4 ausgleichen. Bis 61 kg, Freistil, zog Timon Zeder gleich nach. Gegen Patrick Rölli gelang ihm gleich zu Beginn, das Ruder an sich zu reissen. Mit der Beinschraube am Boden ging Zeder 8:0 in Führung und baute diese zum Schluss auf 11:0 aus. Damit resultierte ein 3:0-Punktesieg für den Grosswanger. Bis 97 kg, Greco, wurde zwischen Daniel Häfliger und Raphael Kaufmann ein enges Duell erwartet, der Kampf war dann auch lange auf Messers Schneide. Durch je eine Bodenlage aufgrund Passivität stand es bis kurz vor Schluss 1:1. Dann riskierte Häfliger viel – zu viel, wie sich herausstellte. Bei einem Kopfklammerversuch konnte Routinier Kaufmann den jungen Willisauer auf die Schultern legen. Somit 0:4 anstatt 1:2 – das schmerzt! Die Willisauer liessen sich aber nicht von der Marschroute abbringen. Mit einer grandiosen Leistung und wunderschönen Aktionen gewann Dimitar Sandov gegen Thomas Wisler kurz nach der Pause mit technischer Überlegenheit. Egal ob von Stand oder am Boden – Sandov zeigte wunderschöne Techniken, das Publikum war begeistert. Sandov wird Ende Oktober ebenfalls an der U23 WM in Belgrad teilnehmen. Somit stand es zur Pause 11:8, auf Seiten der Lions konnte man sicherlich nicht zu 100 Prozent zufrieden sein.
Letzte drei Duelle sorgen für Entscheidung
Nach der Pause kam es gleich zu einem sehr interessanten Duell. Reto Reichmuth kam für Manuel Jakob zum Einsatz und zeigte, dass auch er technisch sehr versiert ist. Gegen Phillipe Kunz ging er durch einen schönen Beinangriff mit 4:2 in der letzten Minute in Führung. Es schien, als ob der 30-jährige das Duell der Routiniers für sich entscheiden könnte. Mit einer letzten Aktion gelang aber Kunz noch eine schöne Viererwertung, der Hergiswiler konnte somit das Duell drehen und gewann mit 2:1. Bis 70 kg, Freistil, biss Lukas Bossert gegen Martin Grüter auf hartes Brot. Gegen die Hergiswiler Allzweckwaffe fand Bossert einfach kein Rezept, Grüter punktete und agierte taktisch geschickt, am Schluss resultierte ein 3:0-Sieg für Grüter – Hergiswil lag nun mit 13:12 in Front. Werden die Willisauer Lions nun wie gegen Kriessern wieder nervös? Die Antwort lieferte Routinier Jonas Bossert umgehend. Er liess seinem Gegner Patrick Kunz kaum Spielraum, mit schönen seitlichen Aushebern am Boden beendete der Ex-Internationale das Duell nach gut vier Minuten vorzeitig. Viel Mühe bekundete im vorletzten Duell Roger Heiniger mit David Wisler. Nachdem Wisler mit Hüftschwung in Führung ging, konnte Heiniger mit seinem verkehrten Ausheber die Führung wieder an sich reissen. In der Folge lieferten sich die beiden ein spannendes Duell, schliesslich gewann Heiniger mit 8:5, damit ein weiterer 2:1-Sieg für den Meister. Vor dem letzten Duell stand es also 18:14 und mit Mansur Mavlaev kam noch ein sehr heisses Eisen aus dem Feuer. Gegen Hergiswils Lichtblick dieser Saison, Sven Bammert, gelang dem 19-jähriger eine weitere Glanzleistung. Wiederum konnte Mavlaev seinen Achselwurf zeigen und mit schönen Beinangriffen punkten. Somit beendete der filigrane Techniker der Willisauer den Kampf vorzeitig, die RCW Lions gewinnen somit auch das zweite Derby dieser Saison.
«Wir müssen mental noch einiges zulegen»
Trotz des Sieges waren viele im Lager der RCW Lions nicht ganz zufrieden mit dem Gezeigten. «Das hätte wieder ins Auge gehen können», meinte Sportchef Fredy Infanger. «Wir müssen uns sofort die unnötigen Zu-Null-Niederlagen abstellen, sonst wird es in den wichtigen Kämpfen sehr ungemütlich, mental müssen wir uns noch stark verbessern», so das Willisauer Urgestein. Man hat tatsächlich das Gefühl, dass man sich bei den Willisauern zu sehr auf den anderen verlässt. Ganz nach dem Motto «Das kommt dann schon irgendwie gut». Eine Einstellung, welche sich die Willisauer sofort abgewöhnen müssen. Auch wenn die beiden Portmann-Brüder, Manuel Jakob und Samuel Scherrer fehlten, eine Glanzleistung war das (noch) nicht. Das hat auch mit dem Gegner zu tun: Man hat gesehen das die Mannschaft der Hergiswiler lebt, es war grosse Kampfbereitschaft zu sehen. An der Tabellensituation ändert sich nichts, Willisau bleibt Leader, Hergiswil Schlusslicht.
Zweite Mannschaft ringt um Titel in der 1.Liga!
Weiter grosse Freude bereitet die zweite Mannschaft der Lions. Mit zwei weiteren Siegen gegen Belp (19:13) und Thalheim (22:9) konnten die Lions den Gruppensieg in der 1.Liga-West nun auch auf dem Papier klarstellen. Das junge Team um Marco Riesen, mit einem Altersdurchschnitt von knapp 18 Jahren (Marco Riesen inklusive) bereitet momentan sehr grosse Freude. Sie werden im Final der 1.Liga entweder auf Schattdorf II oder Winterthur treffen. Nächste Woche hat das junge Team aber noch eine Woche Pause.