Am Samstag und Sonntag 25. Und 26. März 2023 fand in Tallinn (Estland) das Kristjan Palusalu Youth Wrestling Tournament statt. Dabei handelt es sich um das grösste Ringerturnier in Europa. Das Turnier zählt insgesamt circa 2700 Teilnehmer aus rund 35 Ländern. Gerungen wird auf 14 Matten. Am Samstag wird der Greco- (griechisch-römisch), am Sonntag der Freistil-Wettbewerb durchgeführt. Mit dabei waren auch 25 Ringer aus dem Luzerner Hinterland, welche im Namen des Zentralschweizer Ringerverbandes (ZRV) bzw. von Swiss Wrestling (SWFE) antraten.

Marc Kaufmann mit einem perfekten Suplex gegen den Amerikaner Christopher Anderson (Foto BU).

Die 10 Greco-Ringer des ZRV, welche am Samstag im Einsatz waren, wurden betreut von Philipp Roher (RCW) und Thomas Wisler (RRH). Die 10 Freistil-Ringer des ZRV, die am Sonntag in Tallinn zum Einsatz kamen, wurden betreut von Stefan Glanzmann (RRH) und Gergely Gyurits (RCW). Für viele der Nachwuchsringer im Alter zwischen zehn und 20 Jahren war es das erste Mal, dass Sie an einem grossen internationalen Turnier teilnahmen. Pünktlich um 09:30 Uhr am Samstagmorgen startete der grosse Einmarsch der Länderdelegationen. Spätestens um 10:30 Uhr mussten die ersten ihr Nervosität abgelegt haben, da die ersten Kämpfe anstanden.

 Vor allem Erfahrungen sammeln

“Wir wissen, dass wir hier auf teils sehr starke Gegner treffen werden. Es geht für die Jungs vor allem darum, internationale Erfahrung zu sammeln. Trotzdem hoffen wir natürlich auf den einen oder anderen Exploit”, meinte Philipp Rohrer noch vor dem Turnierstart. Und tatsächlich konnte man nach den ersten Kämpfen darauf hoffen, dass es zu diesem Exploit kommen könnte. So gewann Marco Limacher (RRH) in den ersten drei Kämpfen gegen einen Franzosen, einen Litauer und einen Tschechen jeweils mit acht Punkten Differenz (Technische Überlegenheit). In weiteren zwei Kämpfen gegen einen Finnen und einen Esten konnte er jeweils einen Punktesieg verbuchen. Erst in den Kämpfen sechs, sieben und acht, gegen Südafrika und zwei Mal USA, musste er sich geschlagen geben und erreichte so den hervorragenden sechsten Schlussrang.
Noch etwas besser erging es Fionn Uhlmann. Er startete mit einem hart umkämpften Punktesieg (22:16 technische Punkte) gegen Moldawien, konnte danach befreit weiterkämpfen und gab in den folgenden vier Kämpfen gegen einen Finnen, zwei Esten und einen Litauer, die er alle gewann, dreimal keinen einzigen Punkt ab. Im sechsten Kampf, gegen einen Schweden, der von umstrittenen Entscheidungen geprägt war, musste er sich letztlich ebenso geschlagen geben, wie auch im siebten Kampf um Bronze gegen einen der vielen Ringer aus den USA. Mit diesen überzeugenden Auftritten verpasste Fionn das Podest nur knapp und landete auf dem hervorragenden vierten Schlussrang. Da in Tallinn bis zum sechsten Platz Medaillen vergeben werden, durften sich sowohl Marco, wie auch Fionn eine solche umhängen lassen.

Fionn Uhlmann im hart umkämpften ersten Duell gegen den Moldawier Nicita Donea (Foto BU).

Podestplatz am Sonntag

Nach dem Greco Turnier vom Samstag, waren am Sonntag die Freistil-Ringer an der Reihe. Auch hier starteten im Namen des ZRV und von SWFE insgesamt 12 Luzerner Hinterländer. Dabei ist vor allem die herausragende Leistung von Nick Scherrer zu erwähnen, welcher in den ersten drei Kämpfen keinen einzigen Punkt abgeben musste und dreimal mit technischer Überlegenheit makellos ins Turnier startete. Während er die zwei nächsten Kämpfe beide mit Punktesieg für sich entscheiden konnte, musste er sich erst im letzten Kampf um den Tagessieg geschlagen geben. Nick erreichte mit diesem sehr guten Auftritt den grossartigen zweiten Platz, was vor ihm noch kein Willisauer geschafft hat.

Die Platzierungen im Einzelnen

Greco: Fionn Uhlmann (RCW) 4., Marco Limacher (RRH) 6., Lionel Suppiger (RRH) 26., Tristan Bernet (RRH) 24., Dario Limacher (RRH) 12., Toni Rölli (RCW) 12., Nino Stadelmann (RRH) 32., Timo Koch (RCW) 15., Yannik Bucher (RCW) 11., Marc Kaufmann (RCW) 11., Mathias Martinetti (RCW) 5., Janis Bernet (RRH) 14., Tyler Karl (RRH) 11.

Freistil: Nick Scherrer (RCW) 2., Florian Schärli (RCW) 9., Marvin Schmidiger (RRH) 16., Lino Grossmann (RRH) 29., Finn Peter (RRH) 22., Nils Obi (RCW) 8., Len Scherrer (RCW) 11., Loris Uhde (WAB) 7., Julian Meyer (RCW) 5., Nik Kehrli (RCW) 7., Joel Burri (RRH) 25., Perisa Buchmann (WAB) 6.

Yannick Bucher zeigte gegen den Amerikanger Gerog Kristerson eine starke Leistung, konnte aber letzlich nicht ganz mithalten (Foto BU).