RR Schattdorf – RCW Lions – Sa 19:00, 21.09., Sporthalle Isenringen, Beckenried
In der dritten Runde treffen die noch ungeschlagenen Willisauer im Innerschweizer Duell auf die RR Schattdorf. Das junge Team der Urner steht nach zwei Runden noch ohne Punkt da. Die RCW Lions müssen den Gegner mehr als ernst nehmen, schliesslich kam man letztes Jahr in Beckenried nicht über ein Unentschieden hinaus.
RCW Lions nach dem Kraftakt gegen Einsiedeln weiter Selbstvertrauen gewinnen konnten, setzte es für die RR Schattdorf eine äusserst bittere Niederlage ab. So verloren die Urner das Duell gegen Oberriet-Grabs knapp mit 18:21 und tragen nun die rote Laterne. Das junge Team um Trainer Michael Jauch scheint eine schwierige Saison vor sich zu haben. Die Erinnerungen an die letzte Begegnung gegen die Schattdorfer ist allerdings alles andere als gut: Nur mit viel Dusel konnten die damals dezimierten Lions dank einer erneuten Aufholjagd noch ein Unentschieden retten. Dieses Jahr will der Rekordmeister in Beckenried nichts anbrennen lassen. Die Schattdorfer haben nichts zu verlieren und werden wohl alles in die Waagschale werfen.
Junges Urner-Team
Die Philosophie der Schattdorfer ist vorbildlich. Fast nur Eigengewächse finden sich im Team der Urner wieder, seit Jahren wird sehr viel harte Arbeit in die Jugendarbeit gesteckt. Dies braucht Zeit und Geduld. Getragen wird es von den Routiniers Nicolas Christen und Sven Gamma, sowie dem grosse Aushängeschild Thomas Epp. Dieser konnte international bereits mehrmals Edelmetall gewinnen. Verstärkt haben sich die Urner lediglich im Schwergewicht mit dem Ufhuser Simon Marti (Bruder der Lions Verstärkung Joel Marti). Der Kern der Mannschaft wird von der grossen Ringerfamilie Epp gebildet. Letzte Woche waren gleich fünf Ringer mit dem Namen «Epp» in der Mannschaftsaufstellung zu finden. Zäh sind die Urner allemal, nur selten gelingt gegen die kämpferisch starken Schattdorfer ein Zu-Null-Sieg, sie kämpfen beherzt um jeden Punkt.
Obwohl die Lions am Samstag klarere Favorit sind, gibt es einige interessante Duelle zu bestaunen. Spannend dürfte das Duell zwischen Michael Epp und dem aufstrebenden Jonas Müller werden. Auch immer enge Duelle liefern sich Sven Gamma und Timon Zeder. Bis 86 kg, Greco, wird zwischen Daniel Häfliger und Yannick Epp ebenfalls ein knappes Duell erwartet. Ausserdem wir Routinier Simon Gerig zurück im Team der Urner erwartet, er dürfte auf Willisaus Patrick Kurmann treffen.
«Der nächste Kampf ist der wichtigste»
Die Lions wollen die Favoritenrolle sicherlich nicht kleinreden. Allerdings muss alles immer zuerst gerungen werden. «Wir arbeiten stets mit der Einstellung, dass der nächste Kampf ist der wichtigste ist», so Michael Portmann. Der 23-jährige befindet sich seit Monaten in einer hervorragenden Verfassung und bildet mit seinem Bruder Tobias, Mansur Mavlaev und Jonas Bossert das Prunkstück der Mannschaft. In den letzten Wochen trainierte Portmann mit den deutschen Gästen in Willisau, darunter auch mit Spitzenathlet Michael Widmayer. «Dies bringt einem enorm weiter, wir können gegenseitig mit unseren deutschen Nachbaren sehr viel profitieren», schwärmt Portmann. Auch wenn er mit der U23-WM im Oktober noch den Höhepunkt des Jahres vor sich hat, freut sich der gelernte Polymechaniker immer riesig auf die Mannschaftskämpfe. «Wir haben im Moment einen sensationellen Team-Spirit, der neue Chef-Trainer macht ausserdem bisher einen hervorragenden Job», verrät Portmann. Viel ändern im Vergleich zu den Vorwochen müssen die Lions nicht. Die einzige Frage wird sein, ob Delian Alishahi bereits wieder ins Team rückt. Ansonsten sind bis auf den langzeitverletzten Stefan Reichmuth alle einsatzfähig.
Im Beckenrieder Exil wollen de Lions also den dritten Sieg in Folge einfahren und sich auf das Spitzenduell gegen Kriessern rüsten. Die Lions freuen sich auf viele lautstarke Auswärtsfans, der Kampf beginnt bereits um 19:00. Die zweite Mannschaft hat diese Woche Pause.