Mit einer 24:12 Niederlage fahren wir von der Ostschweiz wieder zurück ins Luzerner Hinterland.
Zehn packende und attraktive Zweikämpfe wurden den Zuschauern im ersten Winforce Premium League Final geboten. Leider mit dem besseren Ende für die Kriesserer.
Am kommenden Samstag werden wir alles daran setzen um einen Sieg einzufahren und somit einen dritten Kampf zu erringen!…Danke an alle Fans die mit uns diesen weiten Weg auf sich genommen haben und uns die ganze Zeit lautstark unterstützt haben. Ihr seid einfach Weltklasse!
Harter Abend für die RCW Lions in Widnau. In einem hochemotionalen Duell müssen sie sich im ersten Finale der Swiss WINFORCE League gleich mit 12:24 geschlagen geben. In der Best-of-three-Serie ist aber noch nichts entschieden.
Es war alles perfekt angerichtet. Die Stimmung in der sehr gut gefüllten Halle war bereits viele Minuten vor Kampfbeginn am kochen. Zahlreiche Willisauer Fans unterstützten die zehn Ringer lautstark, leider konnten die Athleten der Lions nicht ihre Bestleistung abrufen. Erneut hatte man unter der Woche mit Verletzungspech zu kämpfen. Samuel Scherrer hat nach dem Halbfinalkampf wieder starke Probleme am Knie, Michael Portmann fiel aufgrund eines Infektes ebenfalls noch kurzfristig aus. Trotz diesen Ausfällen waren die Willisauer guten Mutes.
Harziger Start
Wie erwartet trafen im ersten Duell bis 57 kg Freistil Timon Zeder auf Urs Wild. In einer sehr ausgeglichenen ersten Hälfte konnte der routinierte Ostschweizer schliesslich am Mattenrand die nötigen Punkte für den 3:0-Sieg einfahren.
Dominik Bossert gelang zwar gleich zu Beginn eine schöne Wertung nach einem Armzug, er musste sich in der Folge jedoch dem Junioren Vize-Weltmeister Ramon Betschart geschlagen geben. So stand es nach zwei Kämpfen bereits 1:7 aus Sicht der Willisauer. Doch die Lions konnten fürs erste reagieren. Mit einem sehr starken Auftritt besiegte Dimitar Sandov den Ungaren Gabor Molnar ungefährdet mit 6:2. Auch Stifi Reichmuth zeigte eine Top-Leistung. Phillip Hutter war mit dem Tempo des Grosswangers dermassen überfordert, dass er kurz vor der Pause disqualifiziert wurde. Somit sah die Welt für die RCW Lions wieder etwas besser aus. Im letzten Kampf vor der Pause bekam Mansur Mavlaev dann die ganze Härte des grossen Talentes Dominik Laritz zu spüren. Hielt er zu Beginn gut mit, musste er dem Rheintaler das Kampfgeschehen überlassen und mit technischer Unterlegenheit von der Matte gehen. Der Pausenstand lautete somit 7:12. Nicht der ideale Stand, jedoch war noch nichts verloren.
Bossert und Portmann überragend
Zu einem sehr wichtigen Sieg kam nach der Pause Jonas Bossert. Er distanzierte Fabio Dietsche gekonnt und routiniert, holte clever seine Punkte und durfte so zusammen mit den zahlreichen RCW-Fans nach sechs Minuten einen 2:0-Sieg bejubeln. Ersatzmann Mike Burkardt hatte darauf bis 70 kg Greco gegen den Ukrainer Sergey Sirenko nichts auszurichten. Nach kurzer Zeit stand der Sieg durch technische Überlegenheit des Ukrainers fest. Im nächsten Kampf biss sich Mirco Studer am gross gewachsenen Tobias Betschart die Zähne aus. In den entscheidenden Situationen konnte Betschart punkten und somit einen 3:0-Sieg einfahren. Der erste Final war somit bereits entscheiden, trotzdem wollten die Lions den Rückstand in Grenzen halten. In einem packenden Duell der beiden Internationalen Tobias Portmann und Marc Dietsche überschlugen sich die Ereignisse. Nach einem Konter Portmanns fan sich Marc Dietsche auf den Schultern wieder. Das Kampfrichtertrio gab den Schultersieg unverständlicherweise nicht. Mit der Wut im Bauch liess Portmann dem Ostschweizer in der Folge keine Chance. Nach sechs Minuten stand es 10:3 für den Willisauer. Was für ein Auftritt. Mit einem Sieg im letzten Kampf hätten die Lions so die Differenz noch einmal deutlich verringern können. Andy Vetsch zeigte in der ersten Hälfte gegen David Hungerbühler eine sehr abgeklärte Leistung und führte mit 5:0. Kurz nach der Pause erwischte Hungerbühler den Wahl-Willisauer in seinem berüchtigten Hüftschwung und konnte Vetsch gar noch schultern. Nein, der 8. Dezember war definitiv kein Willisauer Abend.
Es beginnt wieder bei Null
Trotz der hohen Niederlage herrscht weiter Zuversicht im Lager der Lions. Der best-of-three-Modus lässt es zu, dass die Willisauer immer noch im Rennen sind. «Klar war es heute ein sehr schwerer Abend von uns. Mit diesen sensationellen Fans hätten wir hier sehr gerne gewonnen. Aber es wollte heute einfach nicht sein», resümierte Stefan Reichmuth sichtlich enttäuscht. Eindrücklich war einmal mehr der Support. Trotz Niederlage unterstützte der grosse Anhang die Lions bis lange nach dem Schlusspfiff. «Nächste Woche geht es wieder bei null los, wir liegen jetzt halt 0:1 zurück. Wir wollen wie im letzten Jahr stark reagieren», so der Team-Captain der Lions. Nächste Woche ist man dann in der heimischen BBZ-Halle unter Zugzwang. Doch wie schon im letzten Jahr dürfte das Wechseln der Stilarten den Willisauer zusätzlich in die Karten spielen. Trotzdem braucht es klar eine Leistungssteigerung, wollen die RCW Lions einen dritten Finalkampf erzwingen.