Am kommenden Samstag gibt mit Nick Scherrer ein weiterer Ringer der Familie Scherrer sein Debut an einem internationalen Grossanlass. Der 16-jährige hat die Nominationskriterien erfüllt und nimmt an der Kadetten-EM in Bukarest teil.

Nick Scherrer, hier im Duell mit Schattdorfs Lars Epp, wird an seiner ersten EM teilnehmen (Foto JB).

Es ist das bisherige Highlight einer noch jungen Karriere: Der erst 16-jährige Willisauer Nick Scherrer hat sich mit den guten Saisonleistungen die EM-Qualifikation verdient. Dies vor allem dank des guten 5. Ranges am internationalen Turnier in Rumänien anfangs Mai. Am selben Ort darf Scherrer nun an den kontinentalen Meisterschaften teilnehmen.
Auch an der Schweizermeisterschaft im freien Stil konnte Nick Scherrer eine gute Leistung zeigen, verlor im Finale allerdings ärgerlich gegen Lars Epp.
Trotzdem ist der 16-jährige in seinem Gewicht bis 71 kg gesetzt. Der junge Zimmermannlehrling ordnet vieles dem Ringsport unter, so hat er hat bei seinem Betrieb Loosli Holzbau die Möglichkeit, zwei Halbtage zusätzlich dem Training zu widmen. Das weiss Scherrer zu schätzen: «Es ist nicht selbstverständlich, dass einem der Arbeitgeber so entgegenkommt. Dafür bin ich sehr dankbar», so die Willisauer Nachwuchshoffnung. Dies erlaubt ihm bereits im jungen Alter einen sehr professionellen Trainingsbetrieb. Als Vorbereitung hat Scherrer verschiedene Trainingslager in Rumänien, Deutschland und Ungarn besucht.
In Willisau trainiert er jeweils mit den Aushängeschildern Tobias Portmann und Mansur Mavlaev, wo es auch mal richtig zur Sache gehen kann. «Nick tut das Training mit Mansur und Tobi sehr gut, er gewinnt dadurch auch an Härte», meint sein Vereins- und Nationaltrainer Gergely Gyurits. «Nick hat riesiges Potential. Er ist ein grosser Rohdiamant, den wir zurzeit am Schleifen sind», lobt Gyurits weiter.
An seiner ersten EM geht es vor allem um das Gewinnen von Erfahrungen. Auch soll man den Event geniessen können. Es wäre ermessen, bereits ein Top-Resultat zu erwarten. Mit einem guten Los ist sicherlich der eine oder andere Sieg möglich. Scherrer soll sich Schritt für Schritt an Europas Elite antasten. Sicherlich wird er von seinem Vater Rolf Scherrer, zweifacher Olympiateilnehmer und X-facher EM- und WM-Teilnehmer, den einen oder anderen Tipp mit auf den Weg in die rumänische Hauptstadt bekommen. «Natürlich sprechen wir ab und zu darüber, die Erfahrungen muss er aber selbst sammeln, da habe ich bei Nick auch keine Angst», so der stolze Vater Rolf. Neben Samuel und Rolf ist Nick nun bereits der dritte der Familie Scherrer, welcher an einem Grossanlass teilnehmen wird.
Wir wünschen Nick viel Erfolg und tolle Erlebnisse an der Kadetten-EM in Bukarest.

Auch Mansur Mavlaev hat die Nominationskriterien der Junioren EM erfüllt. Er wird dann anfangs Juli in der italienischen Hauptstadt Rom die Willisauer Farben vertreten. Für den 20-jährigen Mavlaev ist es gleichzeitig ein Comeback nach seiner Innenbandverletzung am Knie, welche er sich im März in Aserbaidschan zugezogen hat.
Der Edeltechniker, welcher die vergangene Mannschaftsmeisterschaft ungeschlagen blieb und zu einem Teamleader gereift ist, ist sicherlich ein Kandidat für die Top 10.

Zwei Mal Silber für Portmänner in Sassari

Am Wochenende fand ausserdem auf der italienischen Insel Sardinien ein Turnier statt, wo die Schweizer Nationalmannschaft teilnahm. Dabei resultierten zwei Silbermedaillen für die Gebrüder Portmann. Tobias musste sich knapp Marc Dietsche geschlagen geben, der Rheintaler konnte sich also für die Niederlage an der SM revanchieren. Im zweiten Kampf gewann er gegen einen Israeli mit technischer Überlegenheit. Auch Michael Portmann konnte den zweiten Platz erzielen. Er gewann gegen Kader-Kollege Maurus Zogg mit technischer Überlegenheit, blieb dann allerdings gegen den iranischen Ringer chancenlos. In beiden Kategorien waren nur drei Teilnehmer am Start.

Gute Leistung mit Luft nach oben: Die Gebrüder Michael und Tobias Portmann.