Die RCW Lions holen beim letzten Test vor dem Saisonstart noch einmal Selbstvertrauen. Am Grenzlandturnier in Kriessern erreichten die Willisauer den dritten Platz und mussten sich nur einer deutschen Mannschaft geschlagen geben.
Die Willisauer waren zusammen mit Hausen-Zell (GER), Götzis (AUT) und Weinfelden in der vermeintlich leichteren Gruppe und trafen in der ersten Begegnung auf Hausen-Zell. Bereits letztes Jahr kam es zur Begegnung mit der deutschen Mannschaft, welche dieses Jahr in die erste Bundesliga aufgestiegen ist. Konnte man letztes Jahr noch knapp gewinnen, verlief es dieses Jahr etwas harziger. Hausen-Zell, gespickt mit Top-Athleten aus Deutschland, erwies sich als harter Brocken. Ausserdem hatten sie auch viele Ringer vom deutschen Verein Tennenbronn dabei. Nach einem Auf und Ab stand es vor dem letzten Kampf 16:16. Das letzte Duell trug Stefan Reichmuth gegen den starken und viel schwereren Alexander Rümmele aus. Samuel Scherrer wurde in diesem Kampf aufgrund eines Infektes von letzter Woche noch geschont. Im für Stifi ungewohnten griechisch-römischen Stil war dies eine Herkulesaufgabe. Er versuchte sein Bestes, wurde danach aber für starke Passivität gar von der Matte gestellt. So mussten sich die Lions knapp mit 16:20 geschlagen geben.
Im zweiten Kampf gegen Götzis gelang dann aber eine starke Reaktion, von neun Kämpfen gewannen die Willisauer deren sieben und siegten mit 27:10.
Im letzten Gruppenkampf kämpften die Lions noch gegen Weinfelden, welche einige Ringer von Schattdorf als Verstärkung in ihren Reihen hatten. Auch dieser Kampf verlief erfolgreich, erneut gewann man sieben Direktduelle und es stand am Ende ein klarer 29:8-Sieg zu Buche. Samuel Scherrer zeigte mit einer wunderschönen Schleuder eine der schönsten Aktionen des Tages. Besonders erwähnenswert ist auch der Einsatz von Gergely Gyurits. Der Nachwuchstrainer der Lions und Ex-Internationale aus Ungarn trat zum ersten Mal für die Lions auf die Matte und überzeugte mit seinen starken Techniken und Wettkampfübersicht, er gewann all seine Kämpfe klar. Ebenfalls einen starken Auftritt hatte die Aushilfe aus Brunnen, Rasul Israpilov. Der hoffnungsvolle Kaderathlet unterstützte die Lions an diesem Turnier bis 57 kg und gewann drei von vier Kämpfen.
Mit zwei Siegen und einer Niederlage standen die Lions somit im kleinen Finale.
Kleines Finale gegen Gastgeber
Der Gegner dort war Gastgeber und Organisator Kriessern, es war also die Neuauflage des Finals vom letzten Jahr. Gegen die Rheintaler, welche ebenfalls einige Aushilfen aus Ungarn in ihren Reihen hatten, erwartete man ein enges und spannendes Duell. Der Start gehörte dann auch dem Heimteam, welches die ersten beiden Kämpfen gewann. Rasul Israpilov musste sich einem Ungaren geschlagen geben, Timon Zeder konnte gegen den starken Dominik Laritz nichts ausrichten. Danach aber konnten die Lions durch schöne Siege von Michael und Tobias Portmann wieder ausgleichen. Florian Bernet zeigte bis 74kg Greco gegen den Ungaren Kristofer Klängi einen guten Kampf, musste sich aber geschlagen geben. Durch den Schultersieg von Mirco Studer gegen David Hungerbühler lagen die Willisauer erstmals in Führung. Darauf verlor Dominik Bossert knapp gegen Fabio Dietsche, zeigte aber einen ganz starken Kampf. Stefan Reichmuth konnte in seiner Stilart den unbequemen Tobias Betschart nach gut drei Minuten auspunkten. So fehlte noch ein Duell bis 130 kg Greco. Dort traf Sämi Scherrer auf den Greco-Kaderringer Ramon Betschart. Ein Duell, welches immer auf Messers Schneide liegt. Durch eine wunderschöne Schleuder konnte Scherrer davonziehen und seinen Vorsprung geschickt über die Zeit bringen. Nach sechs Minuten stand es 6:1 für den 21-jährigen und sicherte so den Lions den dritten Platz. Willisau gewann dieses kleine Finale am Schluss mit 21:15 und gewann Bronze. Besonders aus dem Kollektiv herausgeragt auf Seiten der Lions ist Michael Portmann. Der 17-jährige ist in einer sensationellen Verfassung, gewann all seine Kämpfe und hat gezeigt, dass mit ihm im Herbst definitiv zu rechnen ist.
Nach dem dritten Platz vor zwei Jahren und dem zweiten Platz vor einem Jahr (Finalniederlage gegen Kriessern) erkämpften sich die Lions also wieder einen Podestplatz. Zufrieden zeigte sich auch Chefcoach Thomas Bucheli. «Wir haben heute gezeigt, dass wir bereit sind für den Saisonstart. Natürlich war noch nicht alles perfekt, aber die Richtung des Teams stimmt. Mit einer flexiblen Mannschaft konnten wir heute verdient den dritten Platz nach Hause nehmen», so der 41-jährige.
In den kommenden zwei Wochen folgt nun der Endspurt der Vorbereitung. «Wichtig ist, dass wir jetzt noch zwei Wochen Vollgas geben. So bin ich sehr zuversichtlich für den Saisonstart», meinte auch Samuel Scherrer, welcher nächste Woche zusammen mit Stefan Reichmuth noch nach Polen in ein Trainingslager geht.
Am 1. September hat das lange Warten dann ein Ende, die RCW Lions treffen dann auswärts auf die RS Freiamt. Die Motivation ist bei allen sehr zu spüren.
Das strahlende Team der RCW Lions erreicht den dritten Rang an diesem Traditionsturnier. (Foto Sven Hirschi).
Für die RCW Lions im Einsatz: Rasul Israpilov, Timon Zeder, Hadi Alizada, Michael Portmann, Lukas Bossert, Tobias Portmann, Florian Bernet, Mirco Studer, Dominik Bossert, Gergely Gyurits, Stefan Reichmuth, Samuel Scherrer.
Grenzlandturneir 2018
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