RCW Lions – RR Schattdorf, Sa, 23.10., 20:00, BBZ (3G-Zertifikatspflicht)
Am Samstag treffen die RCW Lions zu Hause auf die RR Schattdorf. Die fünfplatzierten Urner konnten vor Wochenfrist gegen die RS Kriessern gewinnen und verspüren Aufwind. Die Willisauer hingegen wollen ihren Siegeszug fortsetzen.
Löwe gegen Stier, so könnte man symbolisch das Duell der beiden Innerschweizer Mannschaften bezeichnen. In den letzten Jahren konnten die Grafenstädter gegen die Urner stets die Duelle für sich entscheiden, auch wenn es einige Male sehr eng wurde. So auch im Vorrundenkampf. Dort gewann ein dezimiertes Lions-Team mit Ach und Krach 24:14. Die Leistungen der Willisauer stimmen aber optimistisch. Trotz Verletzungsrochaden ist das Team um Gergely Gyurits und Philipp Rohrer noch ungeschlagen, das soll sich natürlich gegen Schattdorf nicht ändern. Während die Willisauer die Qualifikation als Tabellenführer abschliessen möchten, liebäugeln die Urner nun mit der Halbfinalqualifikation.
Urner wollen Jauch’s Abschied versüssen
Zu Beginn der Saison hat die Traditionsmannschaft aus dem Kanton Uri wie immer tiefgestapelt. «Ziel Ligaerhalt» lautete das etwas verhaltene Ziel der beiden Trainer Richi Gisler und Michael Jauch. Wohlwissend, dass es in einer Sechser-Liga sehr schnell gehen kann. Die Situation hat sich seit letzter Woche nun sehr zu Gunsten der Urner verändert. Mit einem Sieg gegen ein zwar stark dezimiertes Kriessern öffnen sich nun den Schattdorfer wieder völlig neue Möglichkeiten. Zwar liegen sich nach wie vor auf Rang fünf, doch das dürfte die junge Mannschaft umso mehr antreiben, es fehlen momentan nur zwei Punkte auf den Halbfinalplatz.
Das sympathische Team der Urner setzt ebenfalls konsequent auf den eigenen Nachwuchs. So wurden auch auf diese Saison neben den starken Routiniers um Jauch, Gamma oder Gerig zahlreiche Eigengewächse eingebaut. Vor allem der Name «Epp» ist häufig auf dem Matchblatt der Urner zu lesen. Allen voran Thomas Epp, der Bronzemedaillengewinner der Junioren-EM dieses Jahres. Der Leichtgewichtler fehlt aber wahrscheinlich aufgrund einer Bänderverletzung gegen die Lions. So muss das Team um Aushängeschild Nicolas Christen auch in der leichtesten Gewichtsklasse auf den Nachwuchs setzen. Dies wird sich in Zukunft sicherlich auszahlen, in der 1.Liga sind die Urner nämlich wie die Lions Spitzenreiter, dies in der Ost-Gruppe. Mit Tanguy Darbellay konnten die Schattdorfer gar das beliebteste Transferziel der halben Ringerschweiz behalten und mit dem Brunner Maithem Abd el Sada eine weitere Schwachstelle schliessen. Das Team will ihrem Urgestein und langjährigen Aushängeschild Michael Jauch eine gebührende Abschlusssaison bieten. Der mittlerweile 39-jährige ist auch diese Saison schwer zu schlagen, sein Spezialgriff, der Hüftschwung, kommt nach wie vor ansatzlos. Der Sieg gegen Kriessern hat den Urner einen grossen Schub gegeben, die Lions sind gewarnt.
«Bald sind wir in Top-Form»
Bei den Lions hat man diese Woche vor allem am Dienstag nochmals sehr hart trainiert. «Wir arbeiten gezielt auf den Höhepunkt Ende November, anfangs Dezember hin», erklärt Co-Chef-Trainer Gergely Gyurits. «Ganz in Top-Form sind wir noch nicht, aber wir kommen Woche um Woche näher», so der 27-jährige Ungare mit einem Augenzwinkern. Gegen Schattdorf wird Marc Kaufmann dem Team nach ausgeheilter Verletzung wieder zur Verfügung stehen. Auch Tobias Portmann hat seine Bänderverletzung fast vollständig auskuriert. Bruder Michael wird wohl noch geschont. «Die Rückenverletzung ist zwar hartnäckig, allerdings ist es ein muskuläres Problem, dass wir hoffentlich bald gelöst haben», meint sein Trainer und Mentor Philipp Rohrer. Momentan arbeitet der jüngere der beiden Portmann-Brüder akribisch an seiner Technik und macht viele Stabilisationsübungen. Ein heisses Duell könnte es zwischen Jonas Bossert und Nicolas Christen geben. Bossert ist in bestechender Form, aber auch der aus Rothenburg stammende Christen hat seine Qualitäten. Die Willisauer wollen dem treuen Anhang natürlich auch diesen Samstag einen Sieg bescheren. Vom Spitzenkampf gegen Freiamt redet noch niemand. «Wir nehmen Kampf um Kampf, es wird eine schwierige Aufgabe und wir müssen uns zur Vorwoche nochmals ein wenig steigern», kommentiert Roger Heiniger. Der 28-jährige Routinier ist gegen die RRH auf die Siegesstrasse zurückgekehrt und möchte natürlich dem Publikum seine gefürchteten Ausheber wieder präsentieren. Angeführt werden die Lions von Team-Leader Stefan Reichmuth. Es wird sicherlich ein spannendes und interessantes Duell zwischen den Willisauern Löwen und den Urner Stieren.