Über die Ostertage reiste eine Schweizer Delegation ans Tallin Open in Estland. An einem der grössten Turniere Europas waren auch fünf junge Willisauer Ringer dabei und schnupperten internationale Ringerluft.
Vier der fünf Jungs (Marc Kaufmann, Florian Bissig, Ueli Rölli und Sebastian Schwyzer) standen zum aller ersten Mal auf der grossen Ringerbühne. Mit dabei war auch Mansur Mavlaev, der schon über etwas internationale Erfahrung verfügt und dementsprechend auch schon Teil des Nationalkaders ist.
Das Tallinn Open ist mit knapp 2000 Teilnehmer das grösste Nachwuchsturnier Europas. Gerungen wurde in beiden Stilarten über zwei Tage in einer pompösen Halle mit 14 Matten. Schon das ganze Reisen war etwas absolut neues. Via Kopenhagen ging es in rund 3 Flugstunden in die estnische Hauptstadt.
Beeindruckt waren unsere Jungs auch beim Einmarsch der rund 20 Nationen. Dazu gab es von Ringerlegende Alexander Karelin (dreifacher Olympiasieger aus Russland) eine Videobotschaft. Es war also alles perfekt angerichtet für ein Super Turnier.
Der Wettkampf begann im Griechisch-römischen Stil, die Nervosität war bei einigen deutlich zu spüren. Dann ging es endlich los und unsere Lions mussten sich keineswegs verstecken. Jeder konnte am ersten Tag mindestens einen Kampf gewinnen, gleichzeitig lernte man viel und sah, wo die absolute Weltspitze ist. Man lernte dabei auch, dass es sehr hart zur Sache gehen kann und dass umstrittene Entscheidungen zum internationalen Alltag gehören.
Am zweiten Tag stand dann Freistil auf dem Programm. Auch dort zeigten unseren Athleten, welche alle in beiden Stilarten starteten, gute Leistungen. Florian Bissig konnte diesmal sogar zwei Kämpfe gewinnen und landete auf dem 8. Rang von 19 Ringer. Auch Marc, Sebastian und Ueli konnten wieder einen Kampf gewinnen. Dabei wurden Stärken und Schwächen der jungen Ringer sehr gut aufgezeigt. Beeindruckt waren unsere Jungs besonders von der Technik und Schnelligkeit der beiden Weltnation Russland und USA.
Mansur Mavlaev war ebenfalls im Freistil bis 55 kg am Start. Er zeigte einen Super-Start und konnte die ersten drei Kämpfe gewinnen. Er besiegte dabei einen Russen und einen Estländer. Danach gewann er noch einen Amerikaner nach einem taktisch hervorragenden Kampf. Im vierten Kampf musste er sich gegen einen Letten kurz vor Schluss schultern lassen.
Ausgepowert musste er im fünften Kampf gegen einen starken Franzosen den kürzeren ziehen. Somit war Mansur ausgeschieden und landete auf dem 7. Rang von 19. Athleten. Trotz sehr guter Leistung in den Startkämpfen baute Mansur im Verlauf des Turniers zu stark ab. Umso ärgerlicher war es, dass der von Mansur besiegte US-Boy auf dem zweiten Schlussrang landete. Eine Medaille ist also absolut möglich!
Nach einem Trainingstag am Montag mit zwei Einheiten reisten die Willisauer am frühen Dienstag Morgen wieder in die Schweiz. Im Gepäck mit vielen neuen Erfahrungen und Erlebnissen aus der ganz grossen Ringerwelt.