Wer wird Meister in der Swiss WINFORCE League? Im allesentscheidenden dritten Finalkampf zwischen den RCW Lions und der RS Kriessern wird am Samstag der Meister gekürt. Nach den beiden Kantersiegen dürfte die «Finalissima» deutlich enger ausgehen.
Es ist einmal mehr eine packende wie auch aussergewöhnliche Finalserie. Selbst RCW-Urgestein und Olympiateilnehmer Rolf Scherrer konnte sich nicht an zwei so komplett verschiedene Finals erinnern. Nach der grossen Lions-Show im zweiten Kampf wird der allesentscheidende dritte Kampf wieder in den Vorrundenstilarten (bei 57 kg Freistil beginnend) ausgetragen. Dies ist ein Vorteil für die Ostschweizer. Jedoch haben sie, wie auch die Lions, grosses Verletzungspech zu beklagen. So darf man ein ausgeglichenes Duell erwarten.
Verhexte Saison
Dass die Verletztenliste bei den Willisauern lang ist, daran ist man sich in dieser Saison bereits gewöhnt. Letzten Samstag ist auch noch Dominik Bossert mit einer Rippenverletzung dazugekommen. Umso bitterer sind nun auch die Ausfälle der Rheintaler. Damian Dietsche hat eine Handverletzung, Marc Dietsche einen Anriss am Kreuzband. Am letzten Samstag musste auch Urs Wild krankheitshalber passen. Drei wichtige Teamstützen traf es also, Wild dürfte für den grossen Showdown aber wieder mit dabei sein. Trotz den Absenzen haben die beiden Top-Teams der Liga einen genug breiten Kader, um diese Absenzen zu kompensieren. So ist die Lage wieder ausgeglichen und die Teams sind wieder fast gleich stark einzustufen. Ansonsten wird wohl die Aufstellung ähnlich sein wie im ersten Kampf. Da hatten die RCW Lions bekanntlich grosse Mühe, verloren mit 12:24. Doch das Team hat sich einmal mehr aufgerafft. Thomas Bucheli fand wie so oft mit seiner grossen Ruhe die richtigen Worte, zusammen mit Phillip Rohrer hat er das Team hervorragend eingestellt.
Spannende Duelle
Wie schon im ersten Kampf wird es zu zahlreichen knappen Duellen kommen. Dimitar Sandov hat gezeigt, dass er gegen Gabor Molnar gewinnen kann. Dieser Kampf wird auf jeden Fall wieder ein taktisches Highlight werden. Ausserdem könnte es zum Generationenduell zwischen Michael Portmann (17) und Sergey Sirenko (38) kommen. Jonas Bossert wird es wohl zum dritten Mal mit Fabio Dietsche zu tun bekommen. Der 28-jährige ist mit seiner Routine so etwas wie der Ruhepol, also eine sehr wichtige Person im jungen Team der RCW Lions. Entscheidend wird sein, dass die Lions bei drohenden Niederlagen die budgetierten Mannschaftspunkte holen und gleichzeitig die Siege möglichst ohne Verlustpunkte ins Trockene bringen. Auch Ausrutscher mag es keine leiden. Keine einfache Aufgabe, will man aber Meister werden, braucht es dies unbedingt. Die sogenannten «Mannschaftsringer» haben eine grosse Bedeutung in dieser Finalissima.
Krönung einer schwierigen Saison?
Jetzt steht die Entscheidung um den Meistertitel kurz bevor. Schafft Kriessern das Triple oder holen sich die Lions den Titel zum 14. Mal in die Grafenstadt? Nach den beiden klaren Resultaten darf man im dritten Kampf einen sehr engen Ausgang erwarten. «Wir dürfen sicher nicht davon ausgehen, dass alles wieder so perfekt klappt, wie im zweiten Kampf. Wir werden jedoch keinen Millimeter nachlassen», so Chefcoach Thomas Bucheli. Der 41-jährige hat als Ringer etliche Male den Pokal in die Höhe gestemmt und ist auch Meistertrainer von 2015. Bereits letzte Saison waren die Willisauer der «Mission 14», wie sie die Ringer selbst nennen, sehr nahegekommen. «Es wäre ein Traum, zum zweiten Mal in meiner Laufbahn den Pokal in die Höhe zu stemmen. Gerade mit diesen sensationellen Fans nach dieser schwierigen Saison», sagt Tobias Portmann. Er hat trotz zahlreichen Infekten sich immer wieder hervorragend zurückgemeldet.
Ein wichtiger Faktor ist auch der Heimvorteil. Wohl alle Fans der Lions haben sich auf eine weitere Carfahrt nach Widnau eingestellt. Wie so oft kam es anders. So werden die Lions in einer proppenvollen BBZ-Halle um den Meistertitel kämpfen. Zusammen mit allen Ringern, Verantwortlichen, Fans und Helfer wird es am Samstag zu einem Mega-Event kommen. Möge der bessere gewinnen.