RR Einsiedeln – RC Willisau Lions, Sa – 20:00, Sporthalle Brüel
Die beiden noch ungeschlagenen Teams von Willisau und Einsiedeln treffen am kommenden Samstag in einem ersten Spitzenduell aufeinander. Der Höhenflug der Schwyzer ist keinesfalls eine Überraschung. Für die Willisauer gibt es eine gute Standortbestimmung.

Vier Kämpfe, vier Siege – das ist die bisherige Ausbeute der beiden Zentralschweizer Top-Teams.
Dass Einsiedeln gleich so stark in die Saison gestartet ist, hat mehrere Gründe. Zum einen hat das Team um Chef-Trainer und Ex-Ringerlegende Urs Bürgler wiederum aufgerüstet. Andererseits sind die beiden Mannschaften Freiamt und Kriessern in den Duellen gegen Einsiedeln noch weit weg von einer möglichen Halbfinal-Aufstellung gewesen und diverse Athleten wurden nicht eingesetzt.
Trotzdem: Mit Einsiedeln ist diese Saison mehr als je zuvor zu rechnen. Die Willisauer schauen dem Duell gegen den Co-Leader trotzdem relativ gelassen entgegen. Es soll als wichtige Standortbestimmung im Hinblick auf die Playoffs betrachtet werden.
Von Euw fix in Einsiedeln
Aufgrund der anstehenden Liga-Reformation hat auch Einsiedeln gehandelt. So wurde der Internationale Damian Von Euw fix von der RR Brunnen verpflichtet. Der 27-jährige war kürzlich ebenfalls an der WM in Zagreb im Einsatz. Zudem haben sie mit dem Moldawier Pavel Untila einen neuen Top-Ringer in ihren Reihen. Untila traf an den Schweizermeisterschaften in Willisau auf Tobias Portmann und besiegte diesen damals hauchdünn. Ob es am Samstag zur Revanche kommt? «Wir möchten den Kampf gerne noch einmal sehen im Hinblick auf den restlichen Saisonverlauf», so Sportchef Florian Bernet. Die Einsiedler haben zudem im Leichtgewicht mit den Gebrüder Perlhunger eine Wand. Der jüngere, Stone, hat bisher all seine Kämpfe klar gewonnen, er wird am Samstag auf Willisaus Rashid Hotak treffen, der ebenfalls in einer sehr guten Form ist. Auch die Gebrüder Neyer sind nach wie vor einen wichtigen Bestandteil der Mannschaft, wobei der Zahn der Zeit auch an ihnen nagt. Sven (36), Yves (33) und Jan (31) sind trotz ihres Alters noch immer schwer zu bezwingen, dasselbe gilt auch für die beiden jüngeren Kay und Lars Neyer. Letzterer kam bisher noch gar nicht zum Einsatz. Auch Eigengewächs Jan Walker entwickelt sich sehr gut und gewann diese Saison bereits Kämpfe. Es wird also spannend zu sehen sein, wie sich die Willisauer gegen diese starke Mannschaft aus dem Klosterdorf schlägt. Einsiedeln ist bisher die einzige Mannschaft, welche schon ziemlich alle Karten offen auf den Tisch gelegt hat.
Luxusproblem im Schwergewicht
Die Willisauer können fast aus dem Vollen schöpfen. Alain Heller wird aufgrund einer leichten Kopfverletzung wohl noch nicht zum Einsatz kommen. Dafür steht Florian Bissig vor einer Rückkehr in die Mannschaft. Der 21-jährige ist zurück von einer Verletzung und startet zudem mit Nick Scherrer Ende Oktober in die Spitzensport-Rekrutenschule. Offen ist die Situation im Schwergewicht: Dort hat Rolf Scherrer mit Samuel Scherrer, Nick Scherrer und Delian Alishahi die Qual der Wahl. Gut möglich, dass Samuel Scherrer wieder ins Greco wechselt und Nick Scherre bis 97 kg, Freistil, auf den starken Routinier Andreas Burkard trifft. Der Einsatz von Mansur Mavlaev ist ebenfalls fraglich. Willisaus Top-Athlet befindet sich momentan im Trainingslager in Paris und bereit sich in Obhut von Trainer Gergely Gyurits auf die U23 WM vor. Die Willisauer haben dank ihres breiten Kaders diverse Optionen im Mittel- und Schwergewicht. Auch kann man gespannt sei, wie Chef-Trainer Rolf Scherrer seine «Problemzone» in den Gewichten bis 65 kg und 70 kg lösen wird. «Duelle gegen Einsiedeln sind immer eine sehr zähe Angelegenheit. Es braucht von jedem 100%, ansonsten reicht es gegen sie in dieser Form einfach nicht», warnt der 53-jährige. Auch bekannt ist, dass Rolf Scherrer gegen seinen langjährigen Nationalmannschaftskollegen Urs Bürgler nur ungerne verliert. Man kann sich also auf ein Innerschweizer-Spitzenduell freuen, welches Spannung verspricht und auf beide Seiten kippen kann.
Die zweite Mannschaft hat diese Woche Pause und kommt dann am 11. Oktober zu einem «Heimspiel», wenn sie dann in Hergiswil im Einsatz sind.