Am Sonntag fand in Grosswangen der grosse Einzug von Olympionike Stefan „Stifi“ Reichmuth statt. Vor gut 700 begeisterten Personen zeigte sich der Grosswanger dankbar und war überwältigt von seinem Umfeld. Neben zahlreichen Ansprachen wurde Reichmuth nochmals gefeiert.
Um 17:00 ging die grosse Parade los. Die Feuerwehr sperrte die Feldstrasse, damit der Achtplatzierte der Olympischen Spiele mit seinen Stammvereinen TV Grosswangen und RCW Lions, sowie zahlreichen Fahnendelegationen in den Dorfkern einmarschieren konnte.
Angeführt wurde der Einzug von der Feldmusik Grosswangen, welche mit Parademusik gleich hinter „Stifi“ mitzog. Angekommen beim Ochsen-Platz gab es neben Interviews zahlreiche Ansprachen. Neben den Präsidenten der jeweiligen Vereine und des Verbands Swiss Wrestling zeigte sich auch Gemeindepräsident Beat Fischer sehr stolz.
„Ihr seid unglaublich!“
Als alle einen Sitz- oder Stehplatz einnahmen, kam der grosse Moment. Mit Standing Ovation wurde Stifi auf die Bühne gebeten. Als erstes moderierte mit Matthias Koch einer der besten Freunde und Wegbegleiter des Olympioniken durch den Festakt. Koch ist auch Präsident des Gönnervereins „Stifi 1994“, welcher aus 12 Personen besteht, die von Management bis Buchhaltung Stifi unterstützen. In einem kurzen und humorvollen Interview nahm uns Stifi nochmals mit auf Tokio. Er sprach davon, dass es eben vielleicht doch kein Vorteil war, dass die Spiele um ein Jahr verschoben wurden. „Es war mental sicherlich nicht einfach. Der Körper hat mit dem Höhepunkt 2020 gerechnet, dann kamen auch zahlreichen kleinere Verletzungen dazu. Trotzdem konnte ich in Tokio eine tolle Form abrufen“, so Reichmuth. Überwältigt zeigte sich der Grosswanger von seinem ganzen Umfeld. “Ich habe hier und heute genaue die gleiche Gänsehaut, wie in Tokio, als ich die Bilder vom Public Viewing im Ochsen sah”, gestand der Grosswanger. Auf die Frage, ob es dann bei der Empfangsfeier ein oder zwei Bier waren, mussten Reichmuth wie auch Koch lachen. Denn beide wussten die Antwort. “Grosswanger sind die besten im Unterstützen, aber auch die besten im Feiern. Ohne Euch wäre ich nie so weit gekommen”, gestand der bodenständige Reichmuth. Zahlreiche Male bedankte er sich bei seinem Umfeld, es sei ohne sie niemals möglich gewesen. “Auf der Matte stehe ich immer alleine, dahinter sind so viele Personen, wie man hier und heute sehen kann, das macht mich unglaublich stolz”. Auch die Ansage für Paris 2024 kam: “Für euch hole ich in drei Jahren diese Medaille!”.
Zahlreiche schöne und lobende Worte
Als nächstes standen zahlreiche Ansprachen auf dem Programm. Als erster kam Sven Hirschi, neuer Präsident der RCW Lions zum Zug. Er betonte, dass Stifi schon immer eine Leaderfigur war und mit seiner Art Leute bewegen und begeistern kann. Er zeigte sich einfach nur stolz. Ins gleiche Horn bliess auch Yvonne Kreienbühl, Präsidentin vom TV Grosswangen. Natürlich wurde immer wieder die tolle Leistung, aber auch das Public Viewing im Ochsen erwähnt. Werner “Puma” Bossert, Verbandspräsident, blickte nochmals auf die vergangenen zwei Jahre zurück. Es waren sehr erfolgreiche Jahre, wie man sie lange zuvor nicht mehr hatte. Auch Bossert lobte Reichmuths Leistung und blickte dabei bereits etwas voraus. “Der letzte Olympiasieg eines Schweizer Ringers war 1924, Stifi hat 2024 die Möglichkeit, 100 Jahre danach wieder eine Olympiamedaille zu gewinnen”, so der 53-jährige. Als letztes sprach Gemeindepräsident Beat Fischer. Stifi habe es geschafft, das ganze Dorf zu packen, als Gemeindepräsident sei er ebenfalls unglaublich stolz, ein solches Aushängeschild im Dorf zu haben. Wichtig sei auch Stifis Bodenständigkeit, sicherlich etwas, was den Grosswanger besonders auszeichnet.
Danach war das grosse Fest eröffnet. Wahrscheinlich waren es wieder eher zwei als ein Bier. Verdient haben es sich alle. Vor allem natürlich Stifi. Der bodenständige Ausnahmekönner Boden wird er den Boden nächste Woche aber kurz verlassen. Zusammen mit seiner Freundin reist er nämlich in die wohlverdienten Ferien. Ein ganzes Dorf durfte aber an diesem wunderschönen Abend nochmal seinen Helden feiern. Es sind alle sehr stolz auf ihren Stifi!