Zum 50-Jahr-Jubiläum von J+S treffen die RCW Lions auf Dauerrivale Freiamt. Es kommt also erstmals seit dem vergangenen Dezember wieder zum Duell der beiden Dominatoren der vergangenen Jahre. Die Willisauer wollen den Aufwärtstrend bestätigen, dies ohne Stefan Reichmuth und Samuel Scherrer. 

Die zweite Mannschaft ist in Hergiswil im Einsatz und trifft dort ebenfalls auf Freiamt, sowie Bern und Brunnen. Dort starten die Kämpfe ab 15:00.

Nach dem ersten mühevollen Saisonsieg gegen Schattdorf zeigte der Rekordmeister Moral. Obwohl erneut über weite Strecken nicht alles nach Plan lief, konnte man das Duell gewinnen und Teamgeist beweisen. Am nächsten Samstag muss man sich weiter steigern, will man gegen Freiamt ein Wörtchen um den Sieg mitreden. Dies vor allem auch, weil gleich drei Leistungsträger fehlen. Samuel Scherrer und Stefan Reichmuth sind in Belgrad an der Aktiv-WM und Michael Portmann ist erst zur Rückrunde wieder einsatzfähig. Deshalb reicht es am Samstag nicht, sich nur auf die Internationalen verlassen zu können. Die Grafenstädter müssen konsequent um jeden Mannschaftspunkt kämpfen. Gleichzeitig findet auf dem Sportareal Schlossfeld das 50-Jahr Jubiläum von J+S statt, es werden deshalb viele Zuschauer erwartet. 

Freiamt noch nicht in Bestbesetzung 

Die RS Freiamt ist ähnlich gestartet wie die Willisauer, allerdings souveräner. Im ersten Duell blieben sie gegen Neo-Titelaspirant Kriessern chancenlos, es fehlten wie bei den Lions noch zahlreiche Akteure. Im zweiten Duell konnten die Aargauer Oberriet problemlos gewinnen, auch dieses Mal ohne Vock und Bucher. Ihre beiden Doppellizenzringer Tanguy Darbellay und Yves Müllhaupt kamen dabei noch nicht zum Einsatz. Der Vize-Meister tritt also, wie auch die RCW Lions, auch diesen Samstag wohl nicht ganz in Bestbesetzung an. Trotzdem haben die Freiämter einen sehr breiten Kader und noch zahlreiche Hochkaräter in ihrem Team. Darunter die starken Leutert-Zwillinge, das physisch überzeugende Greco-Duo Zemp/Weber oder Routinier Pascal Strebel. Daneben setzen sie ebenfalls konsequent auf den eigenen Nachwuchs und bauen immer wieder junge Eigengewächse in ihr Team ein. Ein Beispiel dafür ist Saya Brunner, der mittlerweile sehr stark einzustufen ist. Auch Roman Zurfluh ist nach der Schwingsaison zurück auf der Matte und konnte bisher überzeugen. Das Team um Marcel Leutert ist sicherlich motiviert und möchte die RCW Lions endlich bezwingen. 

Trifft Bossert erneut auf Strebel? 

Bei den Lions wird es wieder darum gehen, den Schaden bis zur Pause in Grenzen zu halten. Delian Alishahi kommt nach der WM zurück ins Team und möchte seiner Mannschaft zum Sieg verhelfen. Ausserdem steht Lukas Bossert nach langer, komplizierter Verletzung vor dem Comeback. Mit welchen Mitteln die Willisauer die Absenz von Reichmuth/Scherrer im Freistil-Schwergewicht kompensieren werden, ist noch offen. Mit den beiden Freistil-Aushängeschilder Mansur Mavlaev und Tobias Portmann soll nach der Pause wieder ein Feuerwerk gezündet werden. Die beiden befinden sich in einer hervorragenden Form und gehören zu den momentanen Aushängeschildern. Spannend könnte es im Greco-Mittelgewicht werden: Gibt es wieder ein Routinier-Duell zwischen Jonas Bossert (32) auf Pascal Strebel (34)? Die letzten Duelle konnte Bossert alle mehr oder weniger klar für sich entscheiden. Es wäre sicherlich für die Zuschauer ein sehr interessantes Duell zweier hervorragenden, noch immer sehr starken Greco-Athleten. Bis 57 kg möchte Florian Schärli gegen Tobias Lüscher seinen ersten NLA-Sieg einfahren, auch dort könnte es ein knappes Duell geben. Die Lions werden sicherlich alles unternehmen, um den Kampf siegreich gestalten zu können. Parallel zum Kampf findet das Sponsoren-Apéro statt, der Meister will seine Treuen Geldgeber sicherlich nicht enttäuschen. “Wir wollen am Samstag sicherlich gewinnen. Dazu braucht es aber die bisherige Saisonbestleistung”, ist sich Chef-Trainer Philipp Rohrer sicher. “Wir haben auch ohne Stifi und Sämi noch eine sehr starke Mannschaft, es muss dann halt aber alles passen. Dann mag es nicht drei 0:4-Niederlagen leiden wie gegen Schattdorf”, warnt der 37-jährige. 
Es wird am Samstag sicherlich zu einem spannenden und fairen “Klassiker” kommen. Die Wogen haben sich nach dem turbulenten Final letzten Dezember längst wieder geglättet. Möge der bessere der beiden Top-Teams gewinnen. 

Am Samstag ist wegen des 50-Jahr-Jubiläum von J+S der Eintritt zum Kampf gratis, die Olympia-Bar wird an diesem Abend zur «Füüfliber-Bar», womit alle Getränke für 5 CHF zu haben sind.