RR Schattdorf – RCW Lions, Sa, 11.09., 20:00, Turnhalle Isenringen, Isenringweg 12, Beckenried
Keine Zertifikatspflicht! (Das letzte Mal)
Die RCW Lions treffen am kommenden Samstag im Innerschweizer-Derby auf die RR Schattdorf. Gegen die Urner ist die Devise klar: Die Willisauer wollen den Schwung aus dem Derby-Sieg mitnehmen und ungeschlagen bleiben. Gegen die Schattdorfer ist man klarer Favorit.
Die Erleichterung nach dem klaren Derby-Sieg war gross. Im Lager der Willisauer wusste man nicht so recht, ob man sich über das Unentschieden im Auftaktkampf freuen oder ärgern sollte. Dazu kamen die zahlreichen Absenzen, welche das breite Kader der Grafenstädter aber dennoch auffangen konnte. Die jungen Athleten bei den Willisauer übernahmen die Verantwortung und erledigten ihren Job in den ersten beiden Runden bravourös, obwohl noch lange nicht alles nach Plan lief. Gegen Schattdorf kommen wieder einige Rückkehrer in die Mannschaft, es werden aber noch nicht alle an Bord sein.
Schattdorf mit schlechtem Start
Der nächste Gegner ist die RR Schattdorf, welche dies Saison die Heimkämpfe in Beckenried (NW) austrägt. Die Gründe dürften klar sein: Ennet der Kantonsgrenze profitieren die Urner von einer Driefachturnhalle, die altehrwürdige Grundmatte ist zu klein für die Umsetzung des Schutzkonzepts. Die ersten beiden Duelle gingen beide verloren. Gegen Einsiedeln wie auch gegen Freiamt war man eigentlich chancenlos. Dies, obwohl es zahlreiche Top-Athleten in den Reihen der Gelb-Schwarzen gibt. Mit Thomas Epp (Bronzemedaillengewinner der Junioren EM), Sven Gamma und Simon Gerig besitzen die Urner eines der besten Leichtgewichte der Liga. Angeführt wird das Team seit Jahren von den beiden Leitwölfen Nicolas Christen und Michael Jauch. Letzterer wird seine letzte Saison absolvieren, bei Christen weiss man noch nicht wie und ob es international weiter geht. Mit Tanguy Darbellay konnten die Urner ausserdem ein beliebtes Transferziel von mehreren Clubs bei sich behalten. In den Mittleren Gewichtsklassen setzt Schattdorf vor allem auf eigen Nachwuchsleute. Das macht sehr Freude, braucht aber Geduld. Dies lohnt sich, den im Jugend-Bereich ist Schattdorf ganz vorne mit dabei. Es wird also wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis in der Ur-Schweiz ein Top-Team heranwächst. Gegen den amtierenden Meister aus Willisau sind sie also diesen Samstag noch krasser Aussenseiter.
Step by Step zurück
Auf Seiten der Willisauer herrschte, wie so oft, in den Trainings hervorragende Stimmung. Nach einem Derbysieg umso mehr. Weitere Freude bescheren auch die zunehmend sonnigere Aussichten bezüglich des Kaders: Mit Jonas Bossert, Michael Portmann und Delian Alishahi kommen zumindest drei der langen Absenzenliste zurück ins Team. Alishahi konnte am vergangenen Wochenende am Turnier in Rumänien den zweiten Platz feiern. Wohl noch nicht zum Einsatz kommen werden Stefan Reichmuth und Samuel Scherrer. Ein Einsatz von Dimitar Sandov ist möglich. Ansonsten wird auch in Beckenried ein junges Team antreten, das vor Selbstvertrauen nur so strotzt. Aushängeschild sind die beiden Freistil-Spezialisten Mansur Mavlaev und die Portmann-Brüder. Sie übernehmen in Abwesenheit von Reichmuth und Scherrer den Lead und auch die Verantwortung. Damit können Sie hervorragend umgehen, trotz ihres jungen Alters verhalten sie sich schon wie Routiniers. «Wir wissen um die Stärken von Schattdorf im Leichtgewicht. Der Fokus liegt aber sowieso immer auf unseren Stärken. Wir wissen was wir können!», so Cheftrainer Philipp Rohrer, der nach seiner Ferienabwesenheit zum ersten Mal in dieser Saison die Mannschaft anführen wird. «Unterschätzen werden wir die Urner auf keinen Fall. Schon mehrmals sind wir mit einem blauen Auge nach Willisau zurückgereist und haben nur knapp gewonnen», warnt der 36-jährige Doktorand. Im Lager der Lions ist der nächste Kampf immer der wichtigste. Diese Philosophie wurde von Thomas Bucheli eingetrichtert und ist bei allen immer noch omnipräsent. Routinier Lukas Bossert, der einen sehr guten Saisonstart zeigte, riss seine Kameraden in den Trainings nochmals lautstark mit: «Wir wollen dem Urner Stier die Hörner stutzen!», so der 28-jährige schmunzelnd. Mit zwei Punkten zurück nach Willisau, das ist die Devise. So könnte es dann im nächsten Duell zum Knaller gegen Leader RS Freiamt kommen. So weit sind wir aber noch nicht. Wie Thomas Bucheli so schön sagte: Der nächste Kampf ist der Wichtigste! RCW Lions fokussieren sich also voll auf Schattdorf, es wird ausserdem der letzte Kampf ohne Zertifikatspflicht sein.