Halbfinale Swiss WINFORCE League: RR Einsiedeln – RCW Lions; Sa, 20.11.,20:00 Sporthalle Brüel
Am kommenden Samstag ist es endlich so weit: Die RCW Lions bestreiten auswärts in Einsiedeln den ersten Halbfinalkampf. Nach einer starken Qualifikation sind die Grafenstädter klarer Favorit, eine möglichst gute Ausgangslage soll im Klosterdorf errungen werden. Wie Einsiedeln aufstellen wird, bleibt ein grosses Fragezeichen.
Zehn Kämpfe, Acht Siege und immer noch ungeschlagen. Dies ist die fast makellose Ausbeute der RCW Lions nach der Qualifikation in der Swiss WINFORCE League. Dabei konnten die Willisauer zwei Mal die hochdotierte RS Freiamt besiegen. Doch Vorsicht ist geboten, das wurde auch diese Woche mehrere Male im Training gepriesen: Es fängt nun alles wieder bei Null an. Die Lions strotzen vor Selbstvertrauen, bis auf die Langzeitverletzten sind alle an Bord. Gespannt darf man auf das Team von Einsiedeln bezüglich der Mannschaftsaufstellung sein.
Wer kommt bei Einsiedeln?
Nach dem deutlichen 34:7-Kantersieg der Willisauer über Einsiedeln dürfte klar sein, dass dieser Kampf keine Bedeutung in Bezug auf den kommenden Samstag hat. Einsiedeln wird mit einer ganz anderen, viel routinierteren Mannschaft daherkommen. Das Team um Urs Bürgler ist sehr erfahren, mehrere Male waren die Schwyzer mit Abstand das älteste Team der Liga. Ein ähnlicher Kampfverlauf wie im Hinkampf auswärts in Einsiedeln dürfte erwartet werden. Dort gewannen die Lions nämlich «nur» mit 22:14. Satte 30.5 Jahre betrug damals das Durchschnittsalter der Gäste. Allerdings bleibt die grosse Frage offen, welche Doppellizenzringer für die Ausserschwyzer an den Start gehen werden. Einsiedeln hat dies Saison ganze vier Doppellizenzen mit dem NLB-Club Oberriet: Von den St. Galler kamen die beiden internationalen Andreas Vetsch und Maurus Zogg, im Gegenzug gab Einsiedeln die Routiniers Oleksander Golin und Sven Neyer in die Ostschweiz. Oberriet kämpft diesen Samstag um den Meistertitel in der zweithöchsten Liga, die St. Galler wollen seit längerem unbedingt aufsteigen. Oberriet gewann gegen Brunnen zwar souverän, jedoch nicht deutlich, deshalb werden wohl wieder einige der Doppellizenzringer für den «RC OG» an den Start gehen. Verlassen dürfen sich die Lions natürlich nicht auf dieses Szenario. «Wir gehen vom stärksten Einsiedeln aus und diese Mannschaft können wir nur mit unseren besten Leuten und einer konzentrierten Leistung besiegen!», gibt Chef-trainer Philipp Rohrer klar zu betonen. Diese Mannschaft ist äusserst routiniert und stark: Allen voran natürlich die vier Gebrüder Neyer, welche immer schwer zu besiegen sind. Routinier Adrian Mazan wir ausserdem zurück im Team der Schwyzer erwartet. Ob «Sascha» Golin, der ehemalige Freistiltrainer der Lions, bis 57 kg an den Start geht, wird sich zeigen. Daneben haben die Einsiedler mit Andreas Burkard, Dany Kälin und Michel Schönbächler klassische Mannschaftsringer, welche immer für Punkte gut sind. Das wahrscheinlichste Szenario ist, dass Golin und Neyer in Einsiedeln, Vetsch und Zogg jedoch in Oberriet ringen. Diese Spekulationen überlassen die Willisauer aber Fans und den neutralen Zuschauern. Lieber fokussiert man sich auf die eigenen Stärken.
Lions mit Super-Schwergewicht
Erstmals in dieser Saison werden die Willisauer die bestmögliche Aufstellung ins Rennen schicken. Rechtzeitig ist Greco-Aushängeschild Delian Alishahi zurück, zusammen wird er mit Stefan Reichmuth ein «Super-Schwergewicht» bilden. Auch Dimitar Sandov hat seine kleinen Verletzungen nach der U23 WM auskuriert und wird mit von der Partie sein. Ein Prunkstück der Mannschaft ist aber auch das Greco-Mittelgewicht. Dort werden Jonas Bossert, Michael Portmann und Roger Heiniger sicherlich zwei oder gar drei Plätze belegen. Ergänzt wird das Team mit dem Freistil-Dou Portmann/Mavlaev. Die beiden sind ebenfalls in bestechender Form. «Mein Fuss ist rechtzeitig verheilt, jetzt freue ich mich einfach auf einen tollen Kampf. Wir alle haben ein grosses Ziel!» so der 22-jährige Portmann. Den ersten Schritt wollen die Lions am kommenden Samstag machen. Man hat nicht nur gute Erinnerungen an die Brüel-Halle. 2018 wurde es im Halbfinalduell richtig eng, nur mit einem Punkt mehr setzten sich die Willisauer damals durch. Ein Jahr später war die Angelegenheit etwas deutlicher, doch Vorsicht ist gegen die Schwyzer immer geboten. «Vor allem im mentalen Bereich müssen wir umso mehr bereit sein», warnt Co-Cheftrainer Gergö Gyurits. Diese Woche wurde nochmals hervorragend trainiert. Kurz und intensiv, wie immer in der entscheidenden und intensivsten Phase der Saison. Die Spritzigkeit und mentale Frische wollen die Willisauer am Samstag auf die Matte bringen. Trotz Auswärtskampf dürfen sich die RCW Lions auf viele Willisauer Fans in Einsiedeln freuen. Im Lager der Willisauer ist man bereit!