Es ist geschafft. Nach dem 19:17-Auswärtserfolg stehen die RCW Lions im Finale der Swiss WINFORCE League!
Auch im Rückkampf zeigten sich die Willisauer abgebrüht. Sie gewinnen vor 800 Zuschauern den Kampf in Muri mit 19:17 und stehen nach zwei Jahren wieder im Finale der Swiss WINFORCE League. Dort wartet nun Titelverteidiger Kriessern.
Der wiederum mit Spannung erwartete Halbfinalrückkampf zeigte erneut Ringsport vom feinsten. Nach der Aufstellung erwartete man ein enges Duell. Beide Mannschaften zeigten sich gegenüber letzter Woche leicht verändert. So kamen bei den Lions Bossert Lukas, Heiniger Roger und Marco Riesen zum Einsatz, bei den Freiämter standen erwartungsgemäss Michael Bucher und Thomas Wild in der Startaufstellung. Die Stimmung im «Hexenkessel von Muri» kochte bereits Minuten vor dem Kampf.
Wichtige Siege vor der Pause
Im ersten Kampf kam es zur Wiederholung vom Duell letzter Woche, diesmal im Greco. Erneut musste sich Timon Zeder nach Führung in der Pause dem grossen Talent Nils Leutert knapp geschlagen geben. In der Folge zeigte Marco Riesen, dass er Stefan Reichmuth problemlos vertreten kann. Nach einem wunderschönen Armzug holte Riesen Punkt um Punkt. Nur einmal musste er Pascal Gurtner eine Wertung zugestehen.
Gespann war man auf das Duell bis 61kg. Dort traf Bossert Lukas, zum ersten Mal in dieser Saison in dieser Gewichtsklasse, auf den Internationalen Nino Leutert. In einem Abnützungskampf führte Bossert lange, ehe er in einer Schrecksekunde in eine brenzlige Situation kam und so zwei Punkte abgeben musste. Am Schluss gewann Leutert mit 1:2. Klasse, was die beiden Zwillingsbrüder dieses Jahr bisher gezeigt haben.
Wie vor einer Woche standen sich im Greco-Schwergewicht Delian Alishahi und Roman Zurfluh gegenüber. In einem überharten Duell behielt Alishahi nach starken taktischen Kampf die Oberhand und feierte einen vielumjubelten hochverdienten Sieg.
Im letzten Kampf vor der Pause traf Roger Heiniger auf Thomas Wild. Man merkte kaum, dass Heiniger eine sehr strenge Woche hinter sich hatte, da er erstmals wieder bis 65kg angetreten ist. Heiniger dominierte den Kampf von Anfang bis zum Schluss, zeigte starke Techniken am Boden und gewann schliesslich mit 3:1 Mannschaftspunkte. Nach fünf Kämpfen stand es also 10:7 für die Lions, man wollte aber noch nicht von einer Entscheidung sprechen.
Mit voller Konzetration zum Finaleinzug
Im ersten Kampf nach der Pause kam es erneut zur grossen Show von Samuel Scherrer. Der Spitzensport-Rekrut trat erstmals in der laufenden Saison in seiner Stilart, dem freien Stil an und dominierte Ex-Teamkollege Manuel Jakob von Anfang an. Nach einer Zweierwertung erwischte Scherrer Jakob am Boden kaltblütig und konnte ihn mit Durchdrehern auspunkten. Eine Vorentscheidung ist somit gefallen. In der Folge holte das grosse Kämpferherz Alex Knecht gegen den starken Michael Bucher den budgetierten Mannschaftspunkt, wurde dann aber ausgepunktet.
Jonas Bossert konnte nun die Finalqualifikation offiziell machen. Dies tat er auch mit einem Arbeitssieg gegen den ebenfalls sehr unkonventionell ringenden Marc Weber. Mit schönen Aktionen am Boden, sowie solidem Verhalten im Stand war der Sieg nie in Gefahr.
Bis 74kg Greco kam es zur interessanten Begegnung der beiden Greco Spezialisten Andreas Vetsch und Pascal Strebel. In einem erneut sehr harten Duell wurde der junge Landwirt gegen den Olympioniken wegen unerlaubter Beinarbeit gar disqualifiziert, zum Ärger und Unverständnis vieler Willisauer Fans. Unbeeindruckt von all dem zeigte sich Tobias Portmann. Nervenstark wie immer stand der Sieg des Jung-Internationalen, der zurzeit die Berufsmaturität macht, nie zur Diskussion. 4:1 stand es nach sechs Minuten und somit brachen auch im Lager der Lions alle Dämme. Man jubelte zusammen mit den vielen mitgereisten Fans, welche die Willisauer in den Final getragen haben. Als Abschluss gab es eine stehende Ovation und eine Welle. Man merkte: Die Erleichterung und die Freude nach dem Erreichen des Saisonziels war riesig. «Wir haben unser Saisonziel zwar erreicht, nun wollen wir Kriessern im Finale ein Bein stellen. Die Reise geht noch weiter, im Finale ist vieles möglich», meinte Greco-Coach Phillip Rohrer nach dem Kampf.
Alles ist möglich
Im grossen Finale treffen die Lions auf Titelverteidiger und Favorit Kriessern, welche sich mit mehr Mühe als erwartet im Halbfinale gegen Einsiedeln durchsetzten. Ihnen reichte ein 19:19-Unentschieden, nach dem sie im Hinkampf mit 22:14 gewannen. Die Reintaler um Coach Hugo Dietsche haben den ausgeglichensten und breitesten Kader der NLA und sind aufgrund der Vorrunde leicht zu favorisieren. Jedoch haben Finale oft eigene Gesetzte und es wird ein enger Kampf mit vielen knappen Duellen erwartet. Die Lions sind also gefordert aber natürlich topmotiviert, wollen sie doch den grossen Coup von 2015 wiederholen. Zum grossen Showdown kommt es nächste Woche aufgrund der Hallenbelegung in Grosswangen um 19:00. Die Lions werden alles daran setzten, diesen Kampf zu gewinnen.
RS Freiamt – RCW Lions 17:19 (7:10)
Bachmatten, 800 Zuschauer
Leutert Nils Zeder Timon 2:1 (5:1)
Leutert Nino Bossert Lukas 2:1 (2:1)
Wild Thomas Heiniger Roger 1:3 (3:9)
Bucher Michael Knecht Alex 4:1 (16:1)
Strebel Pascal Vetsch Andreas 4:0 (6:0)
Küng Nico Portmann Tobias 1:2 (1:4)
Weber Marc Bossert Jonas 1:2 (4:8)
Jakob Manuel Scherrer Samuel 0:4 (0:16)
Zurfluh Roman Alishahi Delian 1:2 (1:3)
Gurtner Pascal Riesen Marco 1:3 (2:14)