RCW Lions – RR Einsiedeln 26:12 (11:9), Gesamtscore: 50:25
Wie erwartet liessen die RCW Lions im Halbfinal-Rückkampf kaum Spannung aufkommen. In einer wiederum souveränen Vorstellung gewinnen die Willisauer sieben von zehn Duellen und ziehen damit ungefährdet in den Final der Premium League ein. Dort wartet mit der RS Kriessern nun eine ganz andere Hausnummer.
Es war eine spezielle Atmosphäre in der mit knapp 600 Zuschauern gut gefüllten BBZ-Halle, zu klar waren auch an diesem Samstag die Rollen verteilt. Auch im Rückkampf konnte der Gegner aus Einsiedler seine grossen Verletzungssorgen nicht verbergen, liessen bis 86 kg, Freistil, gar ein Gewicht unbesetzt. Die Lions gingen wie schon in der Vorwoche bei der Mannschaftsaufstellung nicht ans Limit und konnten mit Patrick Kurmann gar einen Debutanten ins Team bringen. Auch der Rückkampf war eine klare Angelegenheit.
Kurmann mit Feuertaufe, Martinetti mit schönem Sieg
Im ersten Kampf traf Nachwuchstalent Timo Koch auf den drei Mal so alten Oleksandr Golin. Der Ukrainer mit Lions-Vergangenheit gewann mit zahlreichen Durchdrehern technisch überlegen. Die Frage der Nachhaltigkeit stellt sich einmal mehr bei den Klosterdörflern. Im zweiten Kampf bis 130 kg, Freistil, geriet Stefan Reichmuth gegen den knapp 20-Kilogramm schwereren Sven Neyer zwar überraschend in Rückstand, konnte aber darauf mit schönen Angriffen auf das Fussgelenk den Spiess klar drehen und mit seiner sauber ausgeführten Beinschraube den Einsiedler Routinier noch in der ersten Hälfte auspunkten. Im folgenden Kampf bis 61 kg, Freistil, kam der 19-jährige Patrick Kurmann zu seinem verdienten Debut in der höchsten Liga Mit zahlreichen Siegen in der zweiten Mannschaft hatte er grossen Anteil am Meistertitel und der Einsatz im Fanionteam war mehr als verdient. Gegen den starken und jungen Gino Gugolz, er ist neu im Nationalkader, hatte Kurmann zwar einen schweren Stand, holte aber einen umkämpften Mannschaftspunkt. Es war eine gute Leistung des junegn Willisauers. Bis 97 kg, Greco, machte Samuel Scherrer vor den Augen seines Gönnerklubs und Sponsoren mit Yves Neyer kurzen Prozess. Mit wunderschönen Aushebern und einer Souplex punktete er den Teamleader der Klosterdörfler noch i der ersten Hälfte aus. Auch im letzten Duell vor der Pause behielten die Lions Oberhand: Matthias Martinetti besiegte dank einer schönen Viererwertung den unbequemen Sulayman Quarashai knapp mit 2:1. Somit gingen die Lions mit einer 11:9-Führung in die Pause, die Messe war natürlich längst gelesen.
Bissig verliert in attraktivem Duell knapp
Nach dem kampflosen Sieg Mavlaevs nach der Pause kam es zum interessanten Duell zwischen Florian Bissig und Lars Neyer. Bissig attackierte zu Beginn hervorragend, die beiden lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Dann wurde Lars Neyer seinem Ruf als hervorragender Konterringer wieder einmal gerecht und punktete kurz vor Schluss zur siegbringenden Wertung. Es war trotzdem ein toller Auftritt des 18-jährigen Bissig. Bis 80 kg, Greco, musste Jonas Bossert hart um den Sieg kämpfen. Gegen den physisch starken Sascha Schmid musste er einen 1:5-Rückstand aufholen, konnte dies aber in eindrücklicher Manier und mit viel Routine noch drehen, der Routinier gewann schliesslich ungefährdet mit 8:5. In den letzten beiden Duellen trafen dann die beiden Portmann-Brüder auf Einsiedler Nachwuchsathleten. Michael Portmann machte mit Roman Bisig genau so kurzen Prozess wie Tobias mit Cyrill Kälin, dabei konnte der jüngere der beiden gar einen Schultersieg feiern. Somit gewinnen die Lions vor einem lautstarken Anhang mit 26:12 und ziehen zum sechsten Mal hintereinander in den Final der höchsten Schweizer Liga ein.
«Nun kommt ein ganz anderes Kaliber»
Nach dieser überlegenen Halbfinalserie treffen die RCW Lions nun das erste Mal seit 2018 wieder auf die RS Kriessern. Die Ostschweizer setzten sich in einem dramatischen Krimi gegen die RS Freiamt knapp durch. «Der Unterschied zwischen dem Halbfinalgegner und der RSK könnte grösser nicht sein. Es wird eine grosse Herausforderung, uns mental auf dieses Duell optimal vorzubereiten», warnt Sportchef Fredy Infanger. Er hielt vor dem Kampf noch eine kurze Ansprache an das Team. Ob es ein Vor- oder Nachteil ist, dass Kriessern schon voll ans Limit und viele Karten schon offenlegen musste? Es kann beides sein. Klar ist, die RCW Lions werden nun ebenfalls auch ans Limit gehen müssen, sonst wird es gegen diesen starken Gegner niemals zum Titel reichen. Es wird eine spannende Finalserie erwartet, mit den Ostschweizer haben die Lions noch eine grosse Rechnung offen nach den beiden verlorenen Finals 2017 und 2018.
Carfahrt nach Widnau:
Der Fanclub der RCW-Lions organisiert Fan-Cars nach Widnau zum ersten Finalkampf
Anmeldung über Formular auf der Website: Mit dem RCW an den Final nach Widnau!!! – RC Willisau
Abfahrt 15:00 Willisau, Kantonsschule
Abfahrt 15:15 Grosswangen, Kronenplatz
Anmeldeschluss Donnerstag, 22:00, Preis: CHF 20.00
Matchprotokoll:
Ringer Website (swisswrestling.ch)
Match nachschauen:
Aus urheberechtlichen Gründen noch gesperrt.