RCW Lions II – RR Schattdorf II 20:11
RS Freiamt – RCW Lions 15:19 (8:9)
In einem äusserst spannenden Duell gewinnen die RCW Lions gegen Tabellennachbar Freiamt mit 19:15. Die Entscheidung des dramatischen Duells fiel erst im letzten Kampf. Das zweite Team legt im Finale der 1. Liga deutlich vor und gewinnt mit einer tollen Leistung 20:11.
Es war ein hochstehender Klassiker, der alles dabei hatte, was das Duell so reizvoll und attraktiv macht. Beide Mannschaften überraschten mit den Aufstellungen an gewissen Positionen, da kurzfristig Ringer ausfielen. Bei den Lions musste Top-Athlet Mansur Mavlaev kurzfristig aus persönlichen Gründen passen, bei den Freiämtern fehlte Saya Brunner aufgrund einer Verletzung. Bei beiden Teams konnten die Aushängeschilder ausserdem überzeugen, Stifi Reichmuth gab ein langersehntes, erfolgreiches Comeback.
Knappe Führung zur Pause
Der Start war aus Sicht der Lions eher harzig. Timo Koch musste gegen den starken Flurin Meier, der zum ersten Mal in dieser Saison zum Einsatz kam, noch Lehrgeld bezahlen. Gleich zu Beginn fiel er in einen Hüftschwung und konnte sich nicht mehr befreien. Der Schultersieg brachte die ersten vier Punkte aufs Konto der Aargauer. Dann war es endlich soweit: Nach knapp einem Jahr ohne Kampf in der Premium League gab Team-Leader Stifi Reichmuth erfolgreich sein Comeback. Er liess dem unbequemen Roman Zurfluh keine Chance und konnte ihn kurz nach der Pause mittels Beinschraube auspunkten. Bis 61 kg, Freistil, kam es zum erwartet knappen Duell zwischen Timon Zeder und Nils Leutert. Der Freiämter, der ebenfalls an der U23 WM teilnahm, war etwas der aktivere Ringer und konnte so mittels Aktivitätspunkten entscheidend gewinnen. Ebenfalls ein Duell auf Augenhöhe lieferten sich Samuel Scherrer und Christian Zemp im Greco-Halbschwergewicht. Zemp ging mit einem Armzug in Führung, mit einer Souplex konnte Scherrer die Führung an sich reissen. Zemp drehte nach der Pause auf und konnte entscheidend punkten. Somit fügte er Scherrer die erste Niederlage seit 2017 in der Premium League zu. Vor der Pause gab es noch einen Klasse-Auftritt von Marc Kaufmann. Gegen Ersatzmann Timo Gretener zeigte er schöne Techniken aus der Armklammer und siegte mit seinen Durchdrehern technisch überhöht. Damit stand es zur Pause 9:8 für die Lions.
Top-Trio sorgt einmal mehr für Unterschied
Nach der Pause hatten die Lions zu Beginn einen schweren Stand. Ersatzmann Nick Scherrer konnte gegen Kaderringer Kimi Käppeli nichts ausrichten und verlor 0:4. Florian Bissig zeigte darauf bis 70 kg, Freistil, gegen Nino Leutert einen beherzten Kampf, verlor aber mit 0:3. So führten die Freiämter mittlerweile mit 15:9. Die Lions hatten allerdings noch drei Asse im Köcher. Das erste Stach postwendend: Mit wunderschönen Aktionen punktete Michael Portmann Joel Meier bereits in der Hälfte aus und sorgte für riesen Jubel bei den zahlreich angereisten Auswärtsfans. Im Klassiker-Duell der beiden Routiniers zeigte Jonas Bossert gegen Pascal Strebel einmal mehr seine Coolness. Er stellte seinen 34-jäjrigen Dauerkontrahenten entscheidend passiv und punktete am Boden mit schönen Durchdrehern. Der Lions-Routinier gewann sicher mit 3:0. Vor dem letzten Duell führten die Lions also mit 16:15, es fehlte allerdings noch ein vielversprechendes und spannendes Duell. Tobias Portmann konnte sich dabei erfolgreich für die Final-Niederlage vom letzten Jahr revanchieren. Kurz vor Schluss kassierte er noch eine Aktivitätszeit, was beinahe zu einem Sieg Vocks geführt hätte. Mit einer sehenswerten Viererwertung brachte Portmann schliesslich den Sieg ins Trockene. Der Jubel war dementsprechend ausgelassen, die Lions wahren damit weiterhin die Chancen auf den Qualifikationssieg. Nächste Woche kommt es gegen Kriessern zum Show-Down, die Grafenstädter haben es in den eigenen Händen. „Jeder hatte heute für den anderen gekämpft. Wir sind sehr zufrieden mit der Teamleistung“, kommentierte Philipp Rohrer nach dem Duell.
Zweite Garde legt vor
Trotz Fehlstart mit zwei 0:4-Niederlagen konnte das zweite Team der Lions den Final-Hinkampf der 1. Liga siegreich gestalten. Florian Schärli läutete mit seinem Sieg die Wende ein. Yanik Bucher und Patrik Kurmann zogen mit starken Leitungen sofort nach. Auch Ueli Rölli zeigte, dass er mittlerweile eine wichtige Teamstütze ist und gewann ebenfalls durch Schultersieg. Am Ende war es einmal mehr das grosse Talent Alain Heller, der den Willisauern mit einem Schultersieg den Gewinn des Hinkampfs sicherte. Nächste Woche kommt es dann in Schattdorf zum Rückkampf, die Lions wollen natürlich nichts mehr anbrennen lassen.
Matchprotokoll 2. Mannschaft:
Ringer Website (swisswrestling.ch)
Matchprotokoll 1. Mannschaft:
Ringer Website (swisswrestling.ch)
Kampf zum Nachschauen:
2022.10.29 – RS Freiamt vs. RC Willisau Lions – Premium League – YouTube