An einem ereignisreichen Fronleichnam-Wochenende waren die RCW Lions an verschiedenen Orten aktiv, allen voran Nick Scherrer an der EM in Bukarest. Er verlor seinen Auftaktkampf und schied in der Folge aus, während ein junges Team in Weinfelden den dritten Rang am Swiss Cup gewinnt. Auch von den Internationalen gibt es gute Nachrichten.
Gegen den starken Aserbaidschani Aghanazar Novruzov war Scherrer trotz Punktgewinn am Ende chancenlos. Der Willisauer startete frech in den Kampf und versuchte sogleich, in seine Position zu kommen und den Gegner aufzustellen. Dadurch ging der 16-jährige gar 1:0 in Führung und zeigte darauf eine starke Beinabwehr. Mit 1:4 war auch das Pausenresultat noch relativ knapp. Schliesslich waren aber die Beinangriffe des Südosteuropäers zu stark, eine Minute vor Kampfende verlor er durch technische Unterlegenheit. Der Aserbadschani kämpfte sich in der Folge bis in den Halbfinal vor, schied dort aber gegen den starken Bulgaren Atanasov aus. Deshalb endete das Erlebnis für Scherrer bereits nach einem Kampf. Dazu sein Trainer Gergely Gyurits: «Nick hat sehr stark begonnen und genau das umgesetzt, was wir besprochen haben. Danach verlor er etwas die Konzentration». Vor allem die erste Minute des Kampfes waren beeindruckend, man hatte das Gefühl, der Willisauer sei überlegen. «Besonders im taktischen Bereich und in der Beinabwehr werden wir in den nächsten Monaten viel arbeiten», blickt der ungarische Trainer der RCW Lions und der Junioren-Nati voraus. Trotzdem war es natürlich eine hervorragende Erfahrung, der erst 16-jährige Modellathlet wird auch nächstes Jahr noch bei den Kadetten an den Start gehen können.
Gutes Resultat am Swiss Cup
Fast gleichzeitig fand in Weinfelden im Rahmen des 50-Jahr Jubiläums der Thurgauer der traditionelle Swiss Cup statt. Die RCW Lions reisten mit einer gewohnt jungen Mannschaft an – mit einer Ausnahme. Trainer Marco Riesen stieg wegen Personalmangels ebenfalls ins Ringer-Trikot.
Im ersten Kampf trennten sich die Willisauer mit Dauerrivale Freiamt 14:14 Unentschieden. Im zweiten Kampf konnten die Grafenstädter Nachbar Hergiswil hoch mit 22:7 bezwingen. Ebenfalls keine Mühe bekundete man gegen Gastgeber Weinfelden, den man mit 20:10 besiegte. Im Halbfinale unterlagen die Willisauer dann der RS Kriessern mit 11:18.
Im kleinen Finale trafen die Lions dann nochmals auf die RS Freiamt. In einem spannenden Kampf konnte sich der Rekordmeister mit 16:15 durchsetzen. Dies dank den Siegen von Rashid Hotak, Michael Portmann, Dominik Rothen und Marco Riesen. Ein sehr gutes Resultat für das junge Team! Dabei durften die Lions mit den beiden sehr talentierten afghanischen Flüchtlingen Rashid Hotak und Qazim Haidari zwei neue Gesichter in der Mannschaft begrüssen. Dominik Rothen kam zusätzlich von der Wrestling Academy Bern dazu. Weiter waren Daniel Häfliger und Marc Kaufmann im Einsatz, welche ebenfalls sehr gute Kämpfe zeigten. «Ich bin sehr zufrieden mit unseren Jungs. Jeder hat heute fünf Kämpfe gemacht, das sind wichtige Mattenminuten», resultiert Coach Marco Riesen. Er selbst gewann sämtliche Kämpfe mittels technischer Überlegenheit und hatte damit massgeblichen Anteil am dritten Rang. Der bald 35-jährige ist und bleibt also ein grosser Edeljoker.
Gewonnen wurde der Swiss Cup von Einsiedeln, sie waren mit einer starken Mannschaft angereist und bezwangen im Finale Kriessern.
ZRV in Nürnberg
Über Fronleichnam reiste eine 15-köpfige Delegation vom ZRV nach Nürnberg. Mit dem fränkischem Bundesliga Team besteht seit längerem eine schöne Partnerschaft. Nachdem die «Grizzlys» zwei Mal in Willisau waren, reisten die Lions nun das erste Mal nach Nürnberg. Mit dabei waren auch die Internationalen Samuel Scherrer, Stefan Reichmuth und Mansur Mavlaev. Sie konnten das erste Mal schmerzfrei mit hoher Belastung trainieren, was die Verantwortlichen der Lions sehr optimistisch stimmt. Wenn alles nach Plan läuft, wird Mavlaev anfangs Juli an der EM in Rom starten, Scherrer und Reichmuth werden für ein dreiwöchiges Trainingslager in die USA reisen und Ende Juli die ersten Turniere bestreiten.
Für die Mannschaftsringer wird es ebenfalls mit einem dicht gedrängten Programm weitergehen, so ist ein Trainingslager für knapp zwei Wochen in Georgien geplant.